Wie ich mal sämtliche Pläne geändert habe

Was ich erst vor kurzem erfahren hab ist, daß in China am 1.10. der Feiertage schlecht hin ist und die folgenden Tage als „Golden Week“ bezeichnet werden.
Für mich klingt das gar nicht nach Gold weil in dieser Woche alle Chinesen frei haben und Urlaub machen.
Was wiederum bedeutet, daß es in dieser Zeit fast unmöglich ist ein Bus- oder Bahnticket zu bekommen und die Hotel/Hostel Preise steigen. Außerdem läuft mein Visum am 4.10. ab und ich muss eh das Land verlassen.
Ich habe clever wie ich bin natürlich schon geschaut wie ich am besten hier weg komme und habe mir nen Flug nach Taiwan rausgesucht.
Vorher möchte ich noch schnell ein paar Tage in Yangshuo verbringen weil so ziemlich jeder von Guilin nach Yangshuo fährt.
Allerdings habe ich nach den Aktivitäten der letzten Tage keine Lust schon meine Sachen zu packen und wieder in ein anderes Hostel zu ziehen.
Die logische Schlussfolgerung heißt noch eine Nacht länger im Wada Hostel bleiben und ein wenig nichts tun.

An meinem „Nichts tun Tag“ bin ich doch ziemlich beschäftigt.
Ich schreibe ein paar Zeilen und lese etwas.
Beim schmökern im Lonley Planet stoße ich auf das Städtchen Nanning.
Dieser Ort hat zwar eigentlich nicht wirklich viel zu bieten aber es gibt etwas, das nun doch meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Laut LP ist es nämlich dort ziemlich leicht mit Bus oder Bahn nach Vietnam weiter zu reisen.
Weil ich doch langsam gefallen am reisen auf dem Landweg gefunden habe entscheide ich erstmal nach Vietnam zu fahren.
Wenn man jetzt auf die Karte schaut, sieht man, das Yangshuo östlich von Guilin liegt und Nanning westlich und wenn ich ehrlich bin gefällt mir der Gedanke morgen wieder in ein anderes Hostel zu ziehen und nach 3 Tagen das ganze Spiel noch einmal gar nicht.
Außerdem habe ich Übermorgen Geburtstag und müsste gleich am Tag darauf wieder abreise.
Die Entscheidung fällt mir ziemlich leicht, ich bleibe noch 2 Nächte länger im Wada Hostel, feier hier ganz entspannt und heimlich meinen Geburtstag und dann geht’s ab nach Nanning.
Weil ich fast schon ein schlechtes gewissen habe, wenn ich gar nichts mache geh ich in die Stadt um noch einen Cache zu machen.
Das dumme ist nur, daß sie Dose auf einem der berühmtesten Felsen in Guilin dem Elephant Trunk Hill liegt.
Der Eintritt kostet fast 10 Euro und ich bin mir nicht wirklich sicher ob es mir das Geld wert ist.
Erst mal hin gehen und dann weiter sehen laute die Devise.
Kurz vor dem Eingang entdecke ich dann ein Gebäude, mit einem Namen, der mich doch etwas neugierig macht, mal ehrlich wer würde denn schon am “ Guilin Sanhua Liquor Cultual Museum“ vorbei gehen ohne wenigstens mal eine kleinen Blick hinein zu riskieren.
Vorsichtig steuer ich auf den Eingang des „Schnaps Museums“ zu und wage mich nach kurzem zögern auch ins Innere.

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Drinnen werde ich von ein paar Chinesinnen begrüßt und sofort auf ein Tasting eingeladen.
Eigentlich ist das „Museum“ ehr ein Geschäft in dem der Hauseigene berühmte Reiswein verkauft wird.
Wo ich schon mal hier bin und weil ich doch so schlecht „Nein“ sagen kann lasse ich mich auf die Einladung ein.
Einige der edlen Tröpfchen schmecken auch wirklich gut und ich lasse mich dazu hinreißen auch wirklich ein kleines Fläschchen zu kaufen.
Leider spricht meine Gastgeberin so gut wie kein englisch, da das die meisten meiner Fragen unbeantwortet bleiben, nett ist es trotzdem.

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Ob es am den paar kleinen Schnäppchen die ich getrunken hab liegt weiß ich nicht aber nach meinem Museumsbesuch will ich jetzt unbedingt auf den Elephant Trunk Hill und bezahle den Viel zu hohen Eintritt.
Der kleine Park um den Felsen ist recht nett aber ich will ja ganz nach oben um die Aussicht zu genießen und mit etwas Glück meinen Namen im Logbuch des dort verstecken Caches zu schreiben.
Der Aufstieg ist einfach, die Herausforderung ist wie so oft beim cachen, den Moment abzupassen in dem Man ungesehen die Dose bergen kann.
Fast eine Stunde verbringe ich oben auf dem „Elefanten“ bis es endlich klappt und ich meinen 2. Geocache in China loggen kann.:)

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Abends in Hostel gibt es ein Barbecue und ich schlag mir den Bauch richtig voll.
Nebenbei unterhalte ich mich mit 2 Chinesischen Gästen und einer Holländerin, die mir irgendwie Bekannt vorkommt.
Später fällt es mir ein, wir waren in Pingyao kurz im selben Zimmer und als ich sie frage ob wir uns villeicht schon im aus dem Fly by Night Hostel kennen fällt auch bei ihr der Groschen.
Später am Abend lerne ich Ina aus Deutschland und einen verrückten Schotten kennen.
Gesagt habe ich Keinem, das ich ab Mitternacht ein Jahr älter bin, weil mir das irgendwie albern vorkommt.
Wobei ich natürlich die Rechnung ohne die Wadas gemacht hab.
Pünktlich um 12 Uhr steht steht die super liebe Chinesin die heute Dienst hat hinter mir, flöten „Happy Birthday!“
Und schenkt mit einen Apfel.
Jetzt ist es raus aber ich denke besser so, als das ich es allen auf die Nase binde.
Später als die Bar schließt und der Nachtwächter seinen Dienst antritt wir aber noch nicht gehen wollen spielt dieser ein paar Lieder für uns auf seiner chinesische Geige (Erhu) und es ist wiklich verdammt spät als ich endlich ins Bett falle.

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Den nächsten Tag hab ich einzig und allein für meine lieblings Beschäftigung reserviert.
Weil ich die letzten Geburtstage immer auf Arbeit verbracht hab, habe ich mir für diesen ganz fest vorgenommen nix zu tun und den Tag zu genießen.
Zum Frühstück werde ich von den Wada-Girls mit einem chinesischen Geburtstags Lied, Kaffee und Kuchen begrüßt, den ganzen Tag flattern Glückwünsche ein und ich freue mich über jedee der Nachrichten.

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Abends gehe ich mit Ina noch schnell einkaufen und erfahre von ihr ( man könnte sie schon fast als Profi-Backpacker bezeichnen) welche Städte ich in Vietnam unbedingt besuchen muss.
Am meisten hat es ihr ein Ort im Norden des Landes mit dem viel versprechenden Namen Sapa angetan und ich nehme mir fest vor, dieses Städtchen zu besuchen.

Aber estmal heißt mein Ziel Nanning, die Wadas besorgen mir auch ein Zug Ticket so daß ich morgen entgultig meine Sachen packen kann um weiter

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zu ziehen.

Meine Bahn geht um
12.55 Uhr, weil ich den Schnellzug genommen habe Dauer die Fahrt nur 3 Stunden und kostet mich schlappe 15 Euro.


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