Wie ich mal Grüße aus der Zukunft verschickt habe

Ich hab ziemliches Glück, weil ich anscheinend diese Nacht allein in dem 4 Bett Dorm schlafe.
Was für ein Luxus!
Da die letzten Tage auch verdammt anstrengend waren geh ich recht früh schlafen.
Ich bin gespannt wie sich meine thailändische Reiseleiterin entscheidet, wäre auf jeden Fall klasse, wenn sie es schafft hier her zu kommen.

Ich wache recht früh auf und muss feststellen, daß ich nicht mehr der einzige im Zimmer bin.
Der Neue stellt sich als Magnus vor und entschuldigt sich dafür das er als er angereist ist so laut war.
Laut seiner Aussage war es nachts um 4 als er eingecheckt ist…..ich hab nichts mitbekommen.
Magnus ist Norweger, lebt aber schon ein paar Jahre in China und ist ein ziemlich korrekter Typ.
Wir verstehen uns jedenfalls auf Anhieb.

Ich behaupte einfach mal, daß es daran liegt, das der Norweger weniger Zeit hat als ich um die Stadt zu erkunden.
Auf jeden Fall weiß er um einiges mehr als ich über die Stadt in der wir gerade residieren und ich entscheide meinen Kumpel Google mal zu befragen, was es Wichtiges über diese Stadt zu wissen gibt.

Luang Prabang ist die ehemalige Hauptstadt von Laos, zählt 47.500 Einwohnern und ist somit die zweitgrößte Stadt des Landes. 1995 wurde Luang Prabang von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

Die Stadt vereint auf geradezu ideale Weise die Geschichte von Laos: Traditionelle Tempel stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zu französischen Kolonialbauten und verschmelzen zu einer architektonischen Einheit.

Lange Zeit war Luang Prabang die Hauptstadt von Laos und natürlich gibt es hier eine Unmenge an Tempel zu besichtigen.

Ich kenne bis jetzt nur den Nachtmarkt über den ich wirklich jeden Abend schländer und ein paar nette Cafés und Restaurants.
Tempel habe ich zwar auch gesehen aber irgendwie war mit nur danach diese von außen kurz zu knipsen. 

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Richtige Tempelbesuche verschiebe ich auf nächstes Jahr, weil sich fachkundige Begleitung angekündigt hat.
Bonny will tatsächlich mit mir ein paar Tage durch Laos reisen.
Morgen startet sie mit dem Bus und wenn alles nach Plan läuft ist sie am 31. hier in Luang Prabang.

Abends im Hostel trinke ich noch mit Magnus und ein paar anderen Gästen etwas und weil ich noch nicht müde bin setzt ich mich als die anderen sich nach und nach verabschieden setze ich mich zu ein paar Einheimischen und quatsche mit denen noch ein wenig.
Dabei kommt es irgendwann auch auf das Thema Essen und da ich mittlerweile schon so einiges probiert habe, kann ich ganz gut mit reden.
Heikel wird es, als einer meint Hundefleisch sei seine absolute Leibspeise.
Ich erkläre, das ich vermutlich auf einen Schlag 20% meiner Freunde verlieren würde, wenn ich Hund esse und das es in Europa ein Unding wäre diese treuen Vierbeiner zu verputzen.
Papperlapapp mein mein Gegenüber nur und verkündet, das er morgen etwas zum essen für mich vorbei bringt.
Na super! Wäre ich doch bloß auch ins Bett gegangen!

Am nächsten Tag ist es soweit, morgens um 10 Uhr bekomme ich eine Nachricht von Bonny, das sie im Bus sitzt und vermutlich gegen 17 Uhr die Grenze passiert.
Due Nacht  will sie dann in Vientiane der Hauptstadt von Laos verbringen um dann am nächsten Tag mit dem Bus weiter bis hier her nach Luang Prabang zu fahren.
Ein wenig Sorgen mache ich mir ja schon, das alles gut geht aber eigentlich muss ich das nicht, weil die Thailänderin eigentlich ziemlich taff ist, sie wuppt das schon. Ganz sicher!
Ich verbringe wärend dessen wieder einen entspannten Tag, kümmere mich um meine Wäsche, buche schon mal ein Bett für Bonny und hoffe, das der Typ von gestern Abend vergessen hat, das er mir etwas von seiner Leibspeise servieren wollte.
Außerdem schaffe ich es sogar auf den schon mal auf den Berg der hier im Zentrum der Altstadt ist zu steigen um ein paar nette Fotos zu machen.
Ich nehme mir fest vor, hier noch mal zum Sonnenuntergang rauf zu klettern.

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Mit Erleichterung stelle ich am Abend als ich ihn wieder treffe fest, daß er es wirklich vergessen hat.
Auch bekomme ich eine Nachricht von Bonny, das sie sicher in ihrer gebuchten Unterkunft in Vientiane angekommen ist.
Alle Zeichnen stehen also für ein tolles Silvester Fest.

Der Feiertage beginnt für mich wie alle anderen Tage hier sehr entspannt.
Es gibt einen Neuen bei uns im Zimmer, ein Engländer mit einem viel zu schwierigen Namen und einem für mich irgendwie schlecht zu verstehen den Akzent.
Trotz alle dem ein cooler Typ.
Außerdem lerne ich hier noch eine Thailänderin aus Chiang Mai kennen.
Amy ist von ihrer Art her zwar das ganze Gegenteil von Bonny aber ich bin sicher meine Reiseleiterin wird sich freuen jemanden aus ihrem Heimatland hier zu haben.

Jetzt heißt es warten…..gehört habe ich noch nichts von Bonny aber sie muss auf dem Weg sein.
Ich nutze die Zeit um zum Friseur zu gehen und bekomme einen so gruseligen  Haarschnitt, das ich entscheide kein Foto davon zu machen und hier hoch zu laden, weil ja eventuell Kinder auf meinem Blog schauen können und sich danach ihr Leben lang weigern sich die Haare schneiden zu lassen.

Für mich steht fest, zu diesem Friseure werde ich nie wieder gehen!
Aber ich habe keine Zeit und auch nicht die Lust mich zu ärgern, schließlich warte ich ja auf meine Rwisebegleitung.

Warten, warten, warten…..

Gegen 20 Uhr werde ich langsam unruhig, ich hab den ganzen Tag noch nichts von ihr gehört. Hoffentlich ist nix passiert.
Also weiter warten.

21 Uhr und immer noch kein Lebenszeichen von der Thailänderin.
Der Engländer und Amy haben sich schon auf den Weg in die Stadt gemacht und ich sitze immernoch mit Magnus und ein paar anderen im Hof des Hostels.
Sie wird schon noch kommen.
Locker bleiben und weiter warten ist die Devise.

Mittlerweile ist es fast halb elf, der Engländer und das Mädel aus Chiang Mai sind auch schon wieder da und fragen ob ich immer noch warte.
Leider muss ich die Frage mit „Ja“ beantworten.
Jetzt mache ich mir echt sorgen.
Um mich ein wenig abzulenken zeige ich Amy ein paar Fotos von meiner Reise.
Dann ist es soweit und mir fällt ein riesen Stein vom Herzen.
Meine Reiseleiterin ist da und das zum Glück sogar noch vor Mitternacht. :mrgreen:

Auch wenn sie von der Fahrt ziemlich erschöpft ist, schafft sie es sich in Windeseile frisch zu machen und wir können mit dem Engländer und Amy zusammen in die Stadt gehen.
Magnus hat keine Lust mit zu gehen.
„Silvester ist auch nur ein Feiertag wie jeder Andere und am 8 Februar ist Chinesisches Neujahr. Das feiere ich viel lieber.“
Sind seine Worte bevor er aufs Zimmer verschwindet.

Alle Überredungsversuche bringen nix, der Norweger hat ernsthaft keine Lust.

Also ziehen wir 4 alleine los.
Am wichtigsten ist erstmal etwas zu essen, weil ich wirklich riesigen Hunger habe.
In die Gegend des Nachtmarktes wollten wir sowieso, weil dort eine riesige Bühne aufgebaut wurde und wir auf eine große Silvester Party hoffen.

Am Ziel merken wir aber schnell, das Stimmung und Musik ehr so mittelmäßig sind und man außerdem noch Eintritt zahlen und da haben wir so gar keine Lust drauf.
Dafür finden wir in einer Seitengasse einen ziemlich coolen Essensstand, an dem man sich für nicht mal 2 Euro eine riesen Schüssel mit allen möglichen Leckereien zusammen suchen kann, die dann frisch gekocht werden.
Genial!

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Nach dem essen entscheiden wir ins „Utopia“ einer riesigen Bar von der wir schon viel gehört haben zu gehen.
In dem Laden ist die Party auch schon voll im gange, wir finden trotzdem einen freien Tisch und schaffen es uns etwas zu trinken zu organisieren.
Wie Bonny schnell feststellt eine „Farang Location“, laute Musik viele meist angetrunkene „Weiße“.
Egal, cool ist es trotzdem irgendwie auch wenn ich die Deko ( riesige Bomben) wenn man bedenkt was dieses Land für eine Geschichte hat ein wenig makaber ist.
Was viele nämlich nicht wissen (bis vor kurzen gehörte ich auch dazu) ist das Laos gemessen an der Einwohnerzahl das meist bombardierte Land der Welt ist.

In den neun Jahren des von 1964 bis 1973 dauernden Krieges warfen die US-Streitkräfte in 580’000 Flügen mehr als 2 Millionen Tonnen bzw. 250 Millionen Streubomben und andere schwere Artillerie auf Laos ab, ca. 30% davon waren, oft aufgrund geringer Abwurfhöhe, Blindgänger. Rund um die Uhr, im Schnitt alle 8 Minuten, neun Jahre lang wurde das kleine Land von den Amerikanern beschossen, es hagelte mehr Bomben auf Laos als auf Japan und Deutschland im gesamten 2. Weltkrieges.

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Aber weil das wirklich nicht der einzige Ort ist, der in diesem Land auf diese Weise dekoriert ist und ich sogar schon Mülleimer aus aufgeschnittenen gigantischen Bomben gesehen habe ist dieser Anblick hier eigentlich normal und ich wollte es nur mal am Rand erwähnen.

Dann ist es endlich soweit!
Mitternacht!
Willkommen im Jahr 2016!
Happy new year!

Wir wünschen uns ein frohes neues Jahr, freuen uns und schauen zu wie auf der Tanzflächen eine riesige Puppe verbrannt wird.
Warum das gemacht wird wissen wir nicht…..

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Ich würde ja normalerweise jetzt wie es mittlerweile üblich ist allen Freunden und Verwandten ein gesundes neues Jahr wünschen aber wegen der 6 Stunden  Zeitverschiebung dumpeln die alle noch in 2015 rum.
Nen guten Rutsch habe ich auf jeden Fall schon gewünscht und weil ich die Nachricht irgendwie doch ziemlich lustig finde hier zum Abschluss die Nachricht, die ich vor ein paar Stunden in die Heimat geschickt habe:

„Eins ist schon mal klar, ich werde 6 Stunden vor euch im Jahr 2016 sein.:)
Homer würde jetzt sagen“Machts gut, ihr Trottel!“
Das würde ich natürlich nie tun.😂
Ich sage lieber „Guten Rutsch ins neue Jahr und viele Grüße aus der Zukunft.“


2 Gedanken zu “Wie ich mal Grüße aus der Zukunft verschickt habe

  1. Wenn auch verspätet…wünschen wir Dir und Deinen Begleitern ebenfalls alles Gute im neuen Jahr. Viel Gesundheit und immer noch ein paar cent, Kip, Baht, Dollar oder was immer in der Tasche. Diese Reise ist die Reise Deines Lebens, ein unvergeßliches Erlebnis und ein unwiederbringliches Abenteuer. Bon voyages!!
    Hermann und Jossie

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