Wie ich mal auf einer mongolischen Grillparty war

Zum Mittag gibt es mal wieder ein Beißa Special welches irgendwo in dieser riesigen weiten kargen Gegend wie immer frisch gekocht wird.

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Frisch gestärkt fahren wir weiter, bis wir irgendwann ein Dorf erreichen.
Wie immer machen wir einen Stop um unsere Wasservorräte aufzufüllen und um etwas zu trinken zu kaufen.
Beißa hat außerdem noch eine andere wichtige Mission.
Nach dem er uns ein wenig Geld abgeknöpft hat geht er los und besorgt ein riesiges 4 Kilo schweres Stück Schaf.
Heute soll es endlich soweit, mongolsche Barbecue ist angesagt.
Wir verlassen das Dorf und nach dem wir mal wieder ein paar Stunden auf der staubigen Piste unterwegs waren steuert Tugsuu den Wagen auf zwei Jurten zu.

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Als wir ankommen werden wir von einer Hand voll Kindern freudig begrüßt.
Wir werden in das Ger gebeten und jeder von und bekommt von einem etwa  12 jährigen Mädchen eine riesige Schüssel mit vergorener gorener Stutenmilch und einen von meinen ach so „heiß geliebten“ harten Zigen-Joghurt-Crackern.

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Anscheinen sind die Eltern der Kinder gerade unterwegs weshalb die kleinen jetzt sturmfreie Bude haben.
Beißa erklärt uns, daß wir uns gerade in der Jurte von Tugsuu Schwager befinden und er und seine Frau sicher auch gleich kommen.
Außerdem erfahren wir, daß es sich bei 2 der 5 Kinder die hier gerade herrum wuseln um die jüngeren Töchter von unserem Fahrer handelt.

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Nach etwa 20 Minuten kommen dann auch Tugsuus Schwager und seine Frau mit dem Motorrad angebraust und wir bekommen noch mehr von der Stutenmilch serviert.

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Dann werden Schneidebrett und Messer gebracht und Beißa beginnt mit Tugsuus hilfe unser  riesen Stück Fleisch zu zerlegen.
Wir gehen in der Zeit nach draußen und spielen mit den Kindern.

Das klein geschnittene Fleisch wird mit viel Wasser, Salz und Kartoffeln in eine große Schüssel gelegt und dann kommen ein Dutzend große Steine direkt aus dem Ofen mit in die Schüssel.
Deckel drauf und dann alles schön auf dem Ofen kochen lassen.

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In der Zwischenzeit machen Lisa und Tatsuki einen kleinen Ausritt auf den Pferden der Familie welche von einem kleinen Jungen geführt werden.
Beißa findet das ganze nicht so wirklich lustig und erzählt die ganze Zeit, das er sich Sorgen macht, weil es sich bei den Tieren nicht um Toristen-Pferdr handelt und die Mongolischen Gäule doch recht wild sind.

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Ne halbe Stunde später ist es dann so weit, unser Japanischen Freunde sind unbeschadet wieder zurück gekommen, wir sitzen alle auf der Decke vor dem Gee und Tugsuu bringt die riesige dampfende Schüssel mit dem fertigen essen zu uns.
Ich bin gespannt wie das schmeckt und stelle recht schnell fest, daß es mit Barbecue mal so gar nichts zu tun hat, als ich ein riesiges Stück Fett in die Hab gedrückt bekommen.
Ich bin ja nun wirklich kein Fan von so fettigen Fleisch aber irgend wie schaffe ich es doch den Klumpen zu verspachteln.

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Zum Glück merkt Tugsuu das es mir nicht so viel Spaß bereitet wenn ich auf etwas zähen herrum kaue und er schneidet mir ein paar Stücke ab, die wirklich lecker und saftig sind, außerdem versuche ich mir unauffällig immer mal ne Kartoffel aus der Schüssel zu stibitzen.
Was auch recht gut gelingt.

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Als wir alle satt sind (wir haben fast alles geschafft) gibt es Tee, Kaffee und der Hausherr öffnet eine Flasche Vodka.
In der Mongolei ist es üblich, das alle aus einem Becher trinken, er füllt also einen großen Becher mit Vodka und reicht ihn mir.
Da ich Linkshänder bin muss ich mich sehr konzentrieren, weil der Gastgeber dem Gast alles mit der rechten Hand reicht und der Gast(in dem Fall ich) es ebenfalls mit der Rechten entgegen nimmt.
Der Becher ist echt riesig und ich bin mir nicht sicher ob ich alles trinken soll.
Zur Sicherheit nehme ich nur einen verhältnismäßig kleinen schlug und reiche die halbvolle Schale dem Gastgeber, der sie gleich wieder auffüllt und Lisa gibt.
Die kleine Japanerin nimmt den Vodka und trinkt alles in einem Zug aus.
Verdammt! Da wollte ich nur höflich sein und jetzt bin ich das Weichei.😂
Zum Glück hatte ich später noch ein paar mal die Gelegenheit die Schale auch komplett zu leeren.
Wir durften dann auch noch live dabei sein, wie die Stutenmilch gewonnen wird, selber melken dürfen wir allerdings nicht, zu gefährlich.
Irgendwann wird es Zeit die tolle Familie zu verlassen, wir sind jetzt auch zu acht im UAZ, weil Tugsuu seine Töchter mit nimmt.
Die Heutige Nacht verbringen wir nämlich im Haus unseres Fahrers, der etwa eine Stunde entfernt wohnt.

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