Wie ich mal Rücken hatte

Jetzt steh ich also mit meinem Gepäck am Bahnhof von Pingyao.
Da mir das Hostel eine Wegbeschreibung mit Google Karte geschickt hat weiß ich genau wo ich lang muss.
Auf der Karte sah es so aus als ob der Bahnhof etwas außerhalb liegt und ich etwa einen Kilometer an der Hauptstraße entlang laufen muß um das Städtchen zu erreichen.
Jetzt stelle ich fest das es doch ein wenig anders ist.
Überall sind riesige Häuser, Autos, Roller und Menschen.
Nach dem ich mich von dem ersten kleinen Schock erholt und eine Reihe Taxifahrer abgewimmelt habe stapfe ich also los.
Nach etwa 15 Minuten, ich hab schon die Stadtmauer erreicht, hält eine Chinesin mit ihrem Roller neben mir an  fängt an zu erzählen und drückt mit eine Visitenkarte in die Hand.

image

image

Anscheinend vermietet sie ein paar Zimmer und ich sehe wie ein potenzieller Gast aus.
Ich versuche ihr zu erklären, daß ich schon eine Unterkunft gebucht habe aber irgendwie versteht sie wohl nicht ganz, weil sie wärend ich weiter stapfe immer noch neben mir her fährt.
Also weise ich noch einmal freundlich darauf hin, daß ich kein Interesse hab.
Was wieder nicht verstanden wird.
Irgendwann gibt sie mir ihr Telefon, ich nehme es und tippe in der Übersetzung App „Sorry ,but I have a Hostel.“
Sie liest die Übersetzung, nimmt mir die Visitenkarten wieder ab und braust davon.
Das „Fly by Night“ Hostel ist einfach zu finden und ich fühle mich hier gleich wie Zuhause.
Das 8 Bett Zimmer ist sauber und hat ein eigenes Bad.
Außer mir ist nur noch ein anderer Gast hier.
Marion kommt aus Holland reist schon eine ganze Weile und ist nicht sehr gesprachig.
Außerdem geht ihr Zug in 3 Stunden.
Eigentlich sollte ich jetzt ein wenig schlafen aber dazu fehl mir irgendwie die Lust.
Also gehe ich raus und erkunde ein wenig das Städtchen.
Die Altstadt von Pingyao ist von einer riesigen Mauer umgeben für Autos gesperrt und vorallem für chinesische Touristen ein beliebtes Ausflugsziel.
Überall sind Menschen und es gibt unendlich viele Verkaufsstände und kleine Geschäfte.
Die Altstadt ist von einer 6 km langen Stadtmauer umgeben und in den vielen kleinen Gassen und Straßen kann man sich schnell verlaufen.

image

image

image

image

image

image

Was ich natürlich auch prompt mache.
Als ich irgendwann doch wieder den richtigen Weg zum Hostel finde, wird es Zeit ein wenig abzuschalten.
Ich bin zwar immer noch nicht wirklich müde aber nach dem Trubel in der Stadt genießen ich die Ruhe hier im Innenhof des Hostels.
Bevor ich dann irgendwann doch
Zimmer gehe und mich hin lege.

Ich schlafe lange und am Nächten Tag beschließe ich mal wieder einen „Lazy Day“ einzulegen.
Ich verbringe erst mal ein paar Stunden im Hostel, lese und schreibe ein wenig.
Am Nachmittag stürze ich mich wieder in das Gewimmel der Stadt und komme irgendwann auf die Idee mir ne Masse zu gönnen.
40¥ soll ne habe Stunde Rücken- und Nackenmassage kosten.
Genau die brauche ich nach all den Zufahrten und dem Rucksack schleppen auch.
Die Chinesin die mich massiert macht auch wirklich einen großartigen Job.
Kurz vor Ende der 30 Minuten drückt sie immer wieder an meiner rechten Schulterherrum und erklärt mir mit den paar Brocken englisch die sie spricht, es irgendwas gar nicht gut ist und ich für nur 30¥ mehr eine andere Behandlung bekomme, die auf jeden Fall hilft.
Weil ich eh keine Lust habe aufzustehen willige ich natürlich sofort ein.
Keine Ahnung was sie dann macht aber es fühlt sich so an, als ob sie versucht mir die Haut abzuziehen.
Aber gut, wenn es helfen soll, warum nicht?!
Kurze Zeit später wird mir vorgeschlagen doch noch für 30¥ mehr eine Cupmassage zu nehmen.
Ich muss ehrlich sagen, das mir gefällt wie sehr die kleine Chinesinnen beim Thema Zusatzverkauf auf zack ist und willige auch hier ein.
Meine erste Cupmassage und was soll ich sagen?!
Ein wenig komisch fühlt es sich schon an wenn einem am ganzen Rücken die Gläser kleben und eigentlich würde ich jetzt gern ein Foto von mir machen, weil ich mir sicher bin, das es echt lustig aussieht.
Blöderweise traue ich mich nicht mich zu bewegen, nicht das die festgesaugten Gläser wieder abfallen.
Nach 20 Minuten werde ich von den Gläschen befreit.
Ich zähle mit, es sind 14 Stück.
Völlig entspannt zahle ich, bedanke und verabschiede mich freundlich und geh auf die suche nach einer Bar in der ich den Rest des Tages verbringen kann.
Schon in der Bar merke ich, dass irgend etwas anders ist an meinem Rücken.
Irgendwie tut es weh und mich beschleicht ein ungutes Gefühl.
Im Hostel dann wage ich einen Blick in den Spiegel und stelle mit Entsetzen fest, daß ich von der kleinen Chinesin übel zugerichtet wurde.
Nur gut das ich die nächsten Tage nicht irgendwo an den Strand gehen möchte.

Ich beschließe das Beste draus zu machen, knipse ein Foto von meinem Rücken und schicke das Bild mit dem Passenden Text  an alle möglichen Freunde.

image

„Die Mücken in China sind echte Monster!“


2 Gedanken zu “Wie ich mal Rücken hatte

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s