Wie ich mal Bananenverkäufer war

Ich wache schon um kurz nach 7 Uhr auf.
Eigentlich nicht meine Zeit aber gut, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Bart ist schon weg.
Anscheinend ist er schon abgereist, weil sein Rucksack auch nirgends zu sehen ist.
Hätte ja wenigstens mal Tschüss sagen können.
Ich brauche etwas über eine Stunde bis ich mich endlich dazu überwinde aufzustehen, mich zu waschen und den Frühstücksraum zu suchen.
Meine Freude ist groß, weil ich hier nicht nur ziemlich guten Kaffee sondern auch den Kanadier finde.
Wie ich mir schon gedacht habe hat Bart ausgeheckt.
Jetzt wartet er nur noch bis die Bank auf macht wo er versucht seine Karte wieder zu bekommen.
Hoffentlich hat er Glück.
Ich gammel viel zu lange im Hostel rum und entscheide erst gegen Mittag endlich mal raus zu gehen und die Stadt zu erkunden.
Gerade als ich gehen möchte läuft mir Cindy über den Weg.
Sie war schon heute Morgen unterwegs und möchte sich jetzt noch mehr von Hanoi ansehen.
Klar, daß wir zusammen los ziehen.
Wenn man mich fragt in welcher Stadt es bis jetzt am chaotischsten zu geht würde Hanoi auf jeden Fall ganz weit vorne liegen.

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Überall sind Mopeds und Menschen.
Unser erstes Ziel ist das Ho Chi Ming Mausoleum und überraschenderweise ist es hier ziemlich ruhig.
Auch haben wir das Glück einen Wach wechsel live zu beobachten und mir fällt eine Kleinigkeit auf, die diese Prozedur irgendwie zusätzlich sympathisch macht…..die Soldaten lächeln.:)

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Unser nächstes Ziel ist der große West See wo wir auch gleich von einer Vietnamesin gefragt werden ob wir Bananen kaufen wollen.
Natürlich wollen wir nicht.
Aber die Frau gibt nicht auf und ehe ich mich versehe hab ich ihren Hut auf dem Kopf.  „Foto! Foto!“
Eigentlich ne gute Idee denke ich und schnappe mir auch ihre……tja wie heißt das denn? …….“Obstkorbhaltestange“ und posiere für die Kamera.
Wie ein echter Bananenverkäufer.
Leider muss ich im Nachhinein sagen, das ich wohl der erfolgloseste Obsthändler der Welt bin.
Meine Bilanz :
verkaufte Früchte: 0
gekaufte Früchte : 6 Bananen und 1 Ananas
Umsatz: -50.000 Dong
Aktueller Ohrwurm:🎶Oho oh Banana Joe🎵

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Immerhin hab ich damit wohl meinen Vitamin bedarf für heute gedeckt.
Wir schlendern noch ein wenig am See entlang, geobachten Angler und füttern Obst.
Dann geht es wieder und Getümmel der Stadt und ich entdecke in einer Seitenstraße sogar ein Stück Heimat.

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Was mir an Hanoi sehr auffällt sind die vielen Touristen die sich in der Stadt rumtreiben.
Wärend es in den Städten die ich bis her besucht hab doch noch recht überschaubar war, ist die Vietnamesische Hauptstadt doch wie ich finde fast zu gut von „Westlern“ besucht.
Ab morgen ist es auf jeden Fall einer weniger weil sich Cindy schon ein Ticket nach Sapa gekauft hat.
Ich selbst bleibe noch eine Nacht länger besorge mir aber vorsichtshalber auch schon eine Karte zum Preis von 250.000 Dong also etwa 20 Euro oder  120 Bananen und 20 Ananas.

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Abends gehen wir noch in die Stadt etwas essen und ganz ehrlich?! Nachts geht in Hanoi ziemlich die Lutzi ab.:)
Im Hostel und vorallem in dem Zimmer das ich mir ja mit 17 anderen teile leider auch.😑
Was diese Nacht in dem Zimmer ab geht ist schon irre und das zusätzliche die Klimaanlage die über dem Kopfende meines Bettes hängt auch noch anfängt zu tropfen mach es nicht gerade einfacher zu schlafen.
Es ist auch irre wo hier die Prioritäten liegen,weil mit leuchtenden Augen von der Bootstour nach Ha Long Bay berichtet wird bei der es auf eine Insel geht auf die nur Touristen zum Party machen dürfen. Echt Klasse! Urlaub in Vietnam ohne diese komischen Vietnamesen.
Dafür bin ich wohl doch mittlerweile etwas zu alt. (Auch wenn ich natürlich viel jünger aussehe)

Immer hin am nächsten Morgen haben die Party-Jugend und ich etwas gemeinsam: Frühstück verpennen.
Als mich dann endlich doch gegen Mittag schaffe mich aus dem Hostel in die Stadt begebe hab ich erst mal ein Problem.
Ich hab an dem Abend an dem Bart seine Kreditkarte eingebüßt hat nur 2 Millionen abgehoben. (Geiler Satz)
Jetzt hab ich zwar noch etwas über 1.000.000 Dong aber wirklich gut fühle ich mich damit nicht und ich beschließe um in Zukunft so wenig wie möglich einen ATM aufsuchen zu müssen wenigstens 6Mille zu besorgen.
Weil ich ja ein ziemlich mutiges Kerlchen bin und der Geltautomat nich weit weg ist gehe ich zu dem Automaten der uns am ersten Tad in Hanoi den Abend versaut hat.

Es läuft auch alles soweit glatt bis auf den Umstand,  daß die Kiste mir zwar meine Karte wieder gibt aber kein Geld.
Kein Problem, versuche ich eben etwas weniger abzuheben.
Visa Karte in den Schlitz, dann die Frage ob die Anzeige in englisch oder vietnamesisch sein soll.
Ich drück aud Englisch.
Nix….
Ich drücke wieder auf Englisch.
Nix…..

Mein Herz schlägt schneller und ich drücke viel fester auf Englisch.

Nix…….

Panisch drücke ich auf Abbruch.

NIX…..

Noch einmal ABBRUCH

NIX

Schrecklich genau an der Stelle an dem Automaten der schon eine Karte geschluckt hat und ich fast Schnitzel gegessen hab.

ICH DRÜCKE NOCH MAL AUF ABBRUCH und schlage gegen diese verfluchte Maschine.

Und…

Ich finde übrigens wirklich, das es vollkommen OK ist wie im „Schnitzel – Bericht“ von gestern, das leckere Essen bei meinen Eltern im Schwarzen Adler zu erwähnen. Schließlich behaupte ich immer scherzhaft, das Mutti mein einziger Sponsor ist.
Was natürlich nich stimmt weil ich vor der Abreise auch ein wenig Geld von meinem Opa bekommen hab den ich an dieser Stelle schön Grüßen möchte.
Das ich das jetzt hier an diese Stelle schreibe finde ich übrigens auch OK, weil ich ja schon weiß wie es weitergeht und es ein ungeschriebenes Gesetz ist das Werbung immer an der unpassensten Stelle kommt und ewig lange geht und immer wenn man denkt jetzt geht es endlich weiter noch etwas kommt.
Das ist ja auch keine Werbung sondern nur ein Gruß und Dank an meine Familie und an die Heimat.
Jetzt reicht es aber schließlich geht es gerade darum das ich kurz davor stehe ohne Geld in Vietnam leben zu müssen.

NIX

ABBRUCH ICH DRÜCKE SEHR FEST AUF ABBRUCH.

NIX

Das ganze Spiel Dauer gute 2 Minuten,  die mir aber wirklich viel länger vorkommen.
Als nach ewigen panischen Knöpfe drücken der Bildschirm flackert und der Automat mir endlich meine Karte wieder gibt.
Alter Falter was war das denn für ein Mist.
Zum Glück hab ich jetzt meine Visa Karte wieder aber mein Problem bleibt.
Ich brauche Bargeld.
Nach einem Kurzen Blick aufs Handy finde ich auch eine Bank ganz in der Nähe.
Ab jetzt gibt es nur noch ein Ziel, Geld besorgen und danach die Karte wieder sicher im Hotel wegschlißen.
Schnurstracks laufe ich zur nächsten Bank und ignoriere dabei alle Vietnamesen die mir irgend etwas andrehen wollen.
5 Minuten dauert der Marsch zum nächsten ATM.
Ich versuche auch hier Geld zu holen aber das dumme Ding gibt mir nix.
Langsam werde ich sauer.
Warum ist es den ständig so kompliziert Geld abzuheben?!
Die nächst Bank ist gleich um die Ecke und oh Wunder es klappt.
Ich hab zwar diesesmal nur Drei Millionen abgehoben aber das ist besser als nix.

Gerade als ich wieder ins Hostel komme, läuft mir Cindy über den Weg.
Sie hat noch ein paar Stunden bis ihr Bus geht und fragt was ich noch vor habe.
Eigentlich hab ich keinen echten Plan aber es gibt eine Sache die ich schon lange nicht mehr gemacht hab.
Ich frage ob sie zufällig einen Stift dabei hat.
Als sie dieses bejaht ist steht das nachmittags Programm fest.
Wir gehen cachen.:mrgreen:


Ein Gedanke zu “Wie ich mal Bananenverkäufer war

  1. Cachen? Gibt es in Hoi Chi Min Stadt da nicht diesen einen Cache unter einem Panzer? Na denn, viel Erfolg. ;-)) und liebe Grüße aus der Heimat vom Team Uewaggle.

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