Wie ich mal einen alten Bekannten getroffen hab

Halong Bucht, Ha Long Bay oder Vịnh Hạ Long ( was „Bucht des untertauchenden Drachen“ bedeutet )
Egal wie man es nennt, dieses Flecken auf unsere Erde ist wirklich beeindruckend. 

Der Legende nach entstand Ha Long Bay durch einen Drachen, der nahe am Meer in den Bergen lebte. Als er zur Küste lief, zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, das vom Meer überflutet wurde, nachdem der Drache ins Wasser abgetaucht war.

Fast 2000 Inseln und Felsen ragen hier aus dem Meer und ich bin gerade auf der Fähre die mich nach Cat Ba, der größten der vielen Inseln bringt.
Ich bin gut drauf, erstens weil das Wetter spitze ist und zweitens weil ich ein echter Schnäppchen gemacht hab.
So kostet mich meine gebuchte Unterkunft nur schlappe 1,80€ pro Nacht.

Vom Fährhafen bis zur Stadt sind es einige Kilometer.
Viel zu weit zum laufen.
Also steige ich in den erst besten Bus.
Im Hostel werde ich sehr herzlich begrüßt, bekommen einen Kaffee und nach 20 Minuten kann ich mein Zimmer beziehen.
Im Zimmer sind auf 2 Ebenen insgesamt 6 Boxen mit Matratz, Licht und Steckdose.
Eine dieser Schachteln ist mein neues Zuhause.
Klein, fein und gemütlich.
Ich geh fix unter die Dusche, mach es mir dann in meiner Schlafkiste bequem und döse ein.
Gegen 16 Uhr werde ich wach und ärgere mich ein wenig weil ich den halben Tag verschlafen habe.
Immerhin bleiben mir noch 2 Stunden bis es dunkel wird.
Ich schnappe mir also meine Kamera um gehe die nähere Umgebung ein wenig erkunden.
Erst geht es am Hafen entlang und dann Schnurstacks zu Strand.
Nach schwimmen ist mir nicht zu mute also genieße ich einfach die Sonne und das Meer.

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Als es Zeit wird zurück in die Stadt zu gehen suche ich ein Restaurant an der Hauptstraße aus, welches auch Pizza anbietet.
Mir ist nämlich nach all den vietnamesischen Köstlichkeiten mal wieder nach „Westernfood“.
Als ich wieder ins Hostel komme werde ich spontan vom Chef des Hauses auf ein paar Gläschen Happy Water eingeladen und weil der Mann so nett ist und ich eh irgendetwas Unternehmen will buche ich spontan für den nächsten Tag eine Bootsfahrt durch die Bucht.
Dann setze ich mich nach draußen an die Straße und genehmige mir ein Bierchen.
Ich sitze noch keine 2 Minuten, da werde ich auch schon von einem Vietnamesen der es sich vor dem Imbiss neben an bequem gemacht hat angesprochen.
Ist ja klar, daß ich mich gleich zu ihn setzt.
Wir trinken ein paar Bier,  ich erzähle von meiner bisherigen Reise und von meinem Leben in Deutschland und er erzählt mir ein wenig über Vietnam.
Sein Name ist Vu, er kommt aus Ho Chi Ming City und macht gerade Urlaub auf Cat Ba.
Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin ob es eine gute Idee ist einem fremden Vietnamesen zu vertrauen, tauschen wir unsere Telefonnummern aus und ich verspreche mich zu melden wenn ich seine Heimatstadt besuche.
Gegen Mitternacht wird es Zeit für mich schlafen zu gehe, schließlich startet meine Bootstour morgen schon früh um 8.30 Uhr.

Ich bin mir nicht sicher ob ich es schon mal erwähnt habe, ich hasse es früh aufstehen zu müssen.
Weshalb meine Stimmung auch ehr so mittel ist, als um 7.30 Uhr mein Wecker klingelt.
Ich krieche aus meiner Kiste und mache mich fertig für den heutigen Ausflug.
Kurz nach Acht bin ich fertig und ich gönne mir noch einen Kaffee bevor ich mich vor das Hostel stelle und mit ein paar anderen darauf warte abgeholt zu werden und ich traue meinen Augen nicht als ich sehe wer gerade die Straße entlang läuft.
Der Kanadier Bart, den ich schon in Peking und Nanning getroffen habe und der seine Kreditkarte in Hanoi eingebüßt hat ist auch hier auf der Insel.
Die Freude ist natürlich riesig und wir halten einen kurzen Plausch bevor ich zum Hafen aufbrechen muss.
Natürlich verabreden wir uns am Abend etwas essen zu gehen, weil ich ja unbedingt wissen möchte wie die Geschichte mit seiner Kreditkarte ausgegangen ist.

Auf dem Boot sind wir insgesamt zu Acht.
3 junge Holländerinnen ein Pärchen aus Italien und ein französisches Paar.
Unser Guide erklärt uns das wir jetzt etwa 2 Stunden mit dem Boot zwischen all den Felsen und Inseln unterwegs sind bevor wir einen Stop einlegen um mit Kajaks zischen den Felsen und durch Höhlen durchs Meer zu paddeln.
Erst sehr spät fällt mir auf, das der bärtige tätowierte Franzose ein kleines Handicap hat.
Der Man hat an Stelle des rechten Beines eine Prothese.

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Als wir bei den Kajaks ankommen werden wir in Zweiergruppen eingeteilt und ich kann zusammen mit einer der Holländerinnen in See stechen.
Das Paddeln zwischen riesigen Felsen macht riesig Spaß und vor allem die Höhlen sind ein echtes Highlight.

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Als wir nach einer Stunde wieder unser Boot erreichen und weiter fahren gibt es erstmal etwas leckeres zu essen bevor wir in einer tollen Bucht halt machen um schwimmen zu gehen.
Endlich kann ich also auch wärend dieser Reise im Meer schwimmen.
In das kühle Nass des Baikalsees hab ich mich damals ja per Wasserrutsche befördert und so finde ich es ziemlich passend hier nicht auf den normalen einfachen Weg ins Wasser zu steigen sondern mit einem Sprung vom oberen Deck des Bootes meine ganz persönliche Badesaison zu eröffnen.

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Nach dem wir lange in der Bucht gebadet haben ist unser nächstes Ziel eine Insel die Monkey Island genannt wird.
Der Plan ist es hier auf einen Berg zu steigen, von dem man eine tolle Aussicht hat.
Dummerweise hat unser Bootsführer ein kleines Problem, er schafft es einfach nicht bei der Insel anzulegen.
Nach 3-4 Versuchen gibt er auf.
So wie es aussieht müssen wir also schwimmen um auf die Insel zu gelangen.
Was gar nicht so schlimm klingt,  weil an diesen heißen Tag wirklich jede Abkühlung willkommen ist.

An dem Strand den wir erreichen ist eine Bar und gerade als wir diese erreichen ist aus dem Lokal ein riesen Geschrei und Spektakel zu hören.
Der Grund für diese Unruhe ist schnell klar, einer der Affen die hier leben hatte wohl ein wenig Durst gehabt und hat deshalb entschieden sich von einem der Gäste das Getränk zu klauen.
Ich finde die Situation ziemlich lustig und auch wenn ich es nicht mit der Werbung hier in meinem Blog übertreiben möchte glaube ich das ich für das Posten des nächsten Fotos viel Geld von einem Amerikanischen Brause Produzenten verlangen kann.

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Nach dem wir genug Bilder von den ziemlich agressiven Affen die hier auf der Insel leben gemacht haben, konzentrieren wir uns auf den eigentlichen Grund unseres Besuchs diese Eilandes.
Der Berg ruft!
Um es mit dem Titel eines ziemlich albernen Liedes aus den 90ern zu beschreiben.
Allerdings ist es nicht der K2 den wir besteigen wollen sondern ein nur etwa 100 Meter hoher Fels hier auf der Insel und es haben auch nicht alle unserer kleinen Gruppe Lust auf den Berg zu steigen.

Der Aufstieg ist nicht gerade einfach und wir müssen einige klettereinlagen hinlegen um die Spitze des Felsen zu erreichen.
Was ich besonders beindruckend finde ist neben der grandiosen Aussicht von hier oben das es sogar der Franzose mit dem einen Bein es geschafft hat hier rauf zu kommen.
Echt ne coole Socke der Typ.
Besonders weil er mir vorher auch gezeigt hat das die Prothese im Moment nicht richtig funktioniert weil irgendwas mit der Software nicht stimmt.

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Dann geht es langsam wieder zurück Richtung Cat Ba vorbei an schwimmen Dörfern und markanten Felsen.

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Gegen 18 Uhr erreichen wir pünktlich zum Sonnenuntergang den Haven von Cat Ba.

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Im Hostel werden wir erstmal mit ein paar Gläschen Happy Water und der Frage ob wir Lust auf Abendessen haben begrüßt.
Klar haben wir Lust.
Auch Bart der mittlerweile im selben Hostel wohnt ist dabei und um die Frage nach seiner Kreditkarte zu beantworten: Ja, er hat gleich am Tag nach dem der ATM seine Karte nicht mehr rausgegeben wollte ohne größere Probleme das Teil zurück bekommen.

Es wird noch ein sehr geselliger Abend mit viel Reiswein der später in einer Bar ein paar hundert Meter weiter endet.


2 Gedanken zu “Wie ich mal einen alten Bekannten getroffen hab

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