Wie ich mal unruhig geschlafen hab

Um 16 Uhr geht mein mein Bus der mich nach Ha Long Bay bringen soll.
Bleibt also noch genug Zeit etwas essen zu gehen und durchs Städtchen zu schlendern.
Wie immer werde ich überall von den geschäftstüchtigen Hmong Frauen angesprochen und wie fast immer versuchen sie mir irgend welche selbsgemachren Souvenirs zu verkaufen.
„Buy by me!“ „You buy by me, you’re happy and I’m happy!“

Ein mal wollte eine der Frauen die mich hier ansprach mir nichts verkaufen,
sie brauchte nur jemanden der groß genug ist um eine Glühbirne zu wechseln.
Das war bis jetzt aber wirklich die einzige Ausnahme.
Auch heute werde ich wieder angesprochen und diesesmal entscheide ich vielleicht doch etwas zu kaufen.
Die beiden super lieben Frauen die je ein Baby und nen häufen Krimskrams dabei haben wittern ihre große Chance und werden nicht müde mir wirklich sämtlichen Krempel von der Tasche bis hin zur Maueltrommel anzupreisen.
„Brauch ich alles nicht!“
Dieses Argument zählt hier aber nicht!
„Look!“
Boing Boing Boing.“
„Good price for you.“
„Boing Boing Boing.“

Jetzt hat sie mich. 
Ihrem Lächeln und dem „Boing“ der Maultrommel kann ich einfach nicht wiederstehen.
Ich handel einen akzeptablen Preis aus und kann mich ab jetzt stolzer Besitzer dieses filegranen Musikinstrumentes nennen.
Nun könnte man natürlich behaupten, daß ich mich da schön übers Ohr hauen lassen habe aber ich denke natürlich in Viel größeren Dimensionen.
Wer weiß vieleich fülle ich ja mal ganze Konzerthallen wenn ich mit meiner Maultrommel auf Welttournee gehe.😂

So nach diesem Kauf sollten alle glücklich sein, die Hmong weil sie einen Dummen gefunden hat dem sie etwas verkaufen konnte und ich weil ich den ersten Schritt meiner großen Musik  Karriere gemacht hab.

Da habe ich aber die Rechnung ohne die 2. jüngere Frau gemacht.
Hier also der folgende Dialog von mir aus dem englischen übersetzt :

Frau (Mädchen): „Warum kaufst du bei ihr und nicht bei mir?“
Ich: „Aber ihr gehört doch zusammen.“
Frau: „Nein! Wir sind aus unterschiedlichen Dörfern.“
Ich: „Ich kann doch nicht überall etwas kaufen. Ich brauche nichts.“
Frau: „Bei ihr hast du was gekauft. Warum nicht bei mir? Wir sind nicht aus dem swlben Dorf.“
Dabei schaut sie mich die ganze Zeit mit großen Augen an.
Ich: „Ich möchte wirklich nichts mehr kaufen.“
Frau: Trauriger Blick.
Ich : „OK ich kaufe etwas aber nur eine Kleinigkeit und ich möchte dafür ein Foto von euch machen dürfen.“

Endlich lächelt das süße  Hmong Mädchen wieder und mir fällt auf, das sie sogar ein paar Sommersprossen hat.
Ich kaufe also nur um ihr eine Freude zu machen einen Schlüsselanhänger mit Bimmeln dran, was eigentlich mehr als hohl ist, weil ich das Teil 1. nicht besonders schön finde und ich 2. gar keinen Schlüssel besitze.

Zum Dank bekomme ich noch ein kleines Armband geschenkt über das ich mich riesig freue, weil ich im Gegensatz zum Schlüssel meine Arme immer dabei habe.

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Gegen 16 Uhr stehe ich im Go Sapa mit gepackten Sachen und hoch motiviert an der Rezeption und warte darauf abgeholt und zum Busbahnhof gebracht zu werden.
Auch wenn mein Fahrer ne halbe Stunde Verspätung hat klappt alles ganz gut und ich kann mir ne gemütliche Koje in dem fast leeren Sleeperbus aussuchen der mich jetzt zum Meer bringen soll.
Ich schaffe es sogar ein wenig zu schlafen allerdings gibt es eine Sache, die ich als ich diesen Bus ausgewählt hab nicht bedacht habe.
Mein nächstes Hostel hab ich gebucht habe ist auf der Insel „Cat Ba“ und ich erreiche Halong erst spät in der Nacht und ich hab keine Ahnung wie ich am besten auf die Insel kommen soll.
Nachts um halb Zwei setzt mich der Bus irgendwo an einer dunklen Straße ab. In der Ferne sehe ich ein paar Häuser aber sonnst gibt es hier nix.

Ich weiß nicht ob es Glück oder Pech für mich ist, daß ich nicht ganz alleine bin.
Außer mir ist nämlich noch ein Taxifahrer hier an dieser „Haltestelle“.
Natürlich wittert der Man schon ein großes Geschäft und natürlich hab ich nicht gerade viele andere Optionen als mit dem nicht gerade sympathischen Typen zu gehen.
Ich versuche dem Man zu erklären, daß ich nach Cat Ba möchte und er versucht mir zu verklickern, das um diese Zeit keine Fähre mehr fährt.
Hab ich mir fast gedacht also frag ich ob es in der Nähe der Hafens ein billiges Hotel gibt.
„Can you take me to a cheap hotel near the harbor?“
Frage ich und als Antwort bekomme ich „Yes, yes! Cheap Hotel, Cheap Hotel “
Er zeigt mir einen 500.000 Dong Schein ich willige ein und hoffe das „Cheap Hotel“ nicht der Name eines Hotels irgendwo in der Pampa ist.
Ach wenn das Haus zu dem er mich bringt nicht nach einem Hotel aussieht scheint hier ein Zimmer für mich frei zu sein.
Ich gebe ihm die Halbemillionen und bekomme ein Zimmer das mich irgendwie an Filme errinnert in denen sich Amerikanische Kriminelle irgendwo in Mexiko einquartieren.
Hauptsache schlafen!
Immerhin ist die Bettwäsche fast sauber und ich hab seit langen mal wiedereinmal eigenes Zimmer.
Plötzlich kommt mir ein Gedanke, dar gar nicht gut ist, was ist wenn der Typ mit dem Geld abgehauen ist und ich morgen nochmal für das Zimmer zahlen muss?!
Also gehe ich noch mal runter an die Rezeption um zu fragen ob der Taxifahrer das Zimmer für mich bezahlt hat.
Leider versteht mich hier niemand und nach einigen erfolglosen Versuchen zu erklären was ich möchte gebe ich auf und geh wieder nach oben.
Wird schon schief gehen.
Zur Ruhe komme ich in den darauf folgenden Stunden nicht gerade und es dauert ewig bis ich einschlafe.

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Um halb 7 bin ich wieder auf den Beinen.
Ich will hier weg und endlich auf die Insel.
Ich wasche mich kurz, schnappe meinen Rucksack und gehe nach unten.
Auf der Karte hab ich gesehen, das der Hafen nur etwa 400 Meter entfernt ist.
Die paar Meter kann ich ja ohne Probleme laufen.
Da hab ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Als ich mit all meinem Geraffel die Treppe runter komme sehe ich als erstes einen einen ziemlich verwarlosten Typen der gerade einen Bong raucht.
Da ich ja schon genug Zeit hatte mir ein Bild von diesem „Hotel“ zu machen überrascht es mich nicht, das dieser Kerl hier arbeitet.
Ich verabschiede mich freundlich bei dem netten Herren und will gerade gehen, als dieser mich zurück hält.
Einen Moment befürchte ich, das er mir doch die Rechnung für meine Übernachtung geben möchte oder er mir zum Frühstück auch etwas von seinen Gras anbieten will.
Beides Optionen auf die ich keine Lust habe.
Ich setzt mich erst mal hin und warte was als nächstes passiert.
Nach etwa 3 Minuten steht ein Taxifahrer in der Tür.
Was soll der Quatsch denn schon wieder?!
Ich brauche doch kein Taxi für die paar Meter.
Weil ich aber keine Lust habe mit den Leuten, die mich eh kaum verstehen länger zu diskutieren füge ich mich meinem Schicksal und folge meinem Rucksack in den Wagen.
Ich frage was mich der Spaß kostet und der Fahrer zeigt nur auf das Taxameter lächelt und fährt los.
Der Hafen liegt aber in der anderen Richtung sage ich ihm worauf er nur antwort, daß das der falsche Hafen ist.
Natürlich, hätte ich dümmer Tourist mir ja denken können, das der Hafen in der Nähe der falsche ist………
15 Minuten später stehe ich also mit all meinem Krempel am richtigen Hafen.
Das einzige was mir fehlt sind 120.000 Dong die ich für die Fahrt hinblättern durfte.
Aber gut ich bin ja im Urlaub und da hab ich keine Lust mich über irgend etwas zu ärgern und das ich auf dieser Reise gelegentlich zuviel bezahlen muss war mir von vornherein klar.

Die Überfahrt dauert etwa eine halbe Stunde und schon das was man von der Fähre aus sehen kann gibt mir die Gewissheit.
Der Aufenthalt auf Cat Ba wird sicher klasse.

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6 Gedanken zu “Wie ich mal unruhig geschlafen hab

  1. Wie ich jobstijuppy mal (wieder) an eine seiner spontan-leichtsinnigen Aussagen werde erinnert haben (ich sage nur: Fahrrad) 😉

    DieMafia.

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  2. Ich hatte gehofft, dass aba kommentiert, damit du das gleich klären kannst mit der Vorgruppe. Die dritte Karte bitte für mich reservieren. Danke! Kommt als nächstes der Bericht mir der Spinne? Dann lese ich lieber erst den übernächsten. Igitt.

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