Relativ früh geht es nach einem kurzen Frühstück wieder auf die Piste.
Wie die letzten Tage auch bin ich schwer beeindruckt von diesem tollen Land und vorallem davon wie freundlich die Menschen überall hier sind.
Den ersten Stop legen wir nach dem wir ein kleines Dorf etwas abseits der Hauptstraße passiert ein.
Binh hält am Ende der staubigen Straße an und sagt mir das ich absteigen soll.
Das laute rauschen des Wassers verrät mir schon, das wir mal wieder an einem Wasserfall sind.
Ich steige also ab und sehe schon ein paar Meter weiter einen kleinen Pfad und eine von rostigen Stahlseilen gehaltene schmale Hängebrücke.
Nach dem ich ein paar Fotos gemacht und auch die nahegelegenen kleine Heiße Quelle in Augenschein genommen habe bleibt nur noch eine Sache, die ich hier unbedingt tun muß.
Clever wie ich bin hab ich schon meine Badehose und mein Handtuch griffbereit verstaut.;)
Das klare kühle Wasser ist einfach großartig!
Fast eine Stunde sind wir hier ganz allein, bis eine alte und eine junge Frau mit Kleinkind und einer Menge großer Bündel aus dem Dschungel kommen und nach einer kurzen Rast weiter laufen.
Ich bin gerade dabei mich wieder um zu ziehen und Binh ist schon ne Weile beim Motorrad um eine Kleinigkeit zu reparieren.
Als ich dann auch wieder bei meinem Fahrer bin hat dieser eine Überraschung für mich.
Er hat wärend ich noch beim Wasserfall war mit den Frauen geredet und dieses Foto gemacht.
Ich freue mich natürlich wie ein Schnitzel.
Ein guter Mann!
Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Motorrad.
Natürlich machen wir immer mal einen Halt um Fotos zu machen, was zu essen oder irgendwo am Straßenrand in der Hängematte zu dösen und etwas zu trinken.
Zum Teil geht es über rostige Hängebrücken, es gibt immer mal wieder Wasserfälle und ne Menge Dschungel zu sehen, das Wetter ist wie die letzten Tage auch spitze und um jetzt mal auf einen Kommentar vom letzten Beitrag zu antworten, Ja es war die beste Entscheidung überhaupt diese Tour mit dem Easy Rider zu machen.
Wie immer winken lachende Kinder so bald sie mich sehen und wie immer grüße ich lachend zurück.
Am späten Nachmittag erreichen wir dann die Stadt Kon Tum.
Weil wir noch etwas Zeit haben halten wir an einem der vielen Imbisse am Straßenrand, machen es uns gemütlich und trinken frisch gepressten Zuckerrohrsaft.
Eine alte Frau fängt an zu erzählen.
Sie kann zwar kein englisch aber Mr. Binh ist ein guter Übersetzer.
Die Vietnamesin hat insgesamt 10 Kinder.
5 sind vor dem Krieg geboren und als diese schlimme Zeit vorbei war hat sie noch 5 bekommen.
Sie stellt außerdem fest, daß ich ein ganz lieber bin (die Frau hat echt gute Menschenkenntnis) und ich schlage vor hier bei ihr zu bleiben.
Bei 10 Kindern kommt es schließlich nicht auf eins mehr an.:mrgreen:
Ich glaube Binh hat ihr verraten, wieviel ich am Tag esse, weil sie meinen Vorschlag lachend und mit der Ausrede ich könnte ja ihre Sprache nicht ablehnt.
Ob ich noch etwas trinken möchte ist jetzt die nächste Frage.
Eigentlich ist mir der Zuckerrohrsaft etwas zu süß aber andererseits hab ich Lust auch mal die Presse zu bedienen und meinen eigenen Saft zu pressen.
Als sage ich, daß ich schon noch ein halbes Gläschen trinken würde aber nur wenn ich selbst an die Maschine darf.
Natürlich darf ich, und nach einer kurzen Einweisung rattert die Maschine los und ich bediene sie wie ein Profi.
Binh mahnt mich vorsichtig zu sein und ich antworte wie immer wenn er das sagt, daß ich schon aufpassen werde.
Es kommt wirklich oft vor, das ich hier die Worte „Careful, careful!“ höre, meist wenn ich irgendwo rauf kletter oder einen Abhang runter schaue um bessere Fotos machen.
Selbst gepresst schmeckt das süße Zeug einfach doppelt so gut stelle ich fest als ich das Ergebnis meiner Arbeit probiere.
Dann wird es Zeit aufzubrechen und ich finde mich eine halbe Stunde später in einem riesengroßen Bungalow einer tollen und sauberen Hotel Anlage wieder.
Ich mache mich frisch und als etwas spät Binh vorbeikommt sitze ich gut gelaunt auf meinem Bett und schreibe ein paar Zeilen für meinen Blog, den ich die letzten Tage mal wieder stark vernachlässigt habe.
Es ist echt ein Teufelskreis, wenn ich etwas unternehme hab ich keine Zeit zu schreiben, erlebe aber so viel, das sich immer mehr Stoff für meine Berichte ansammelt. Ich sollte wohl mal 2 Wochen lang Urlaub vom reisen machen und einfach mal nix tun außer schreiben.
Irgendwie gelingt mir das aber noch nicht.
Egal!
Kaum ist der Easy Rider in meinem Zimmer ist sein erster Gang zur Minibar.
4 Dosen Bier fischt er aus dem kleinen Kühlschrank und auch wenn ich mir für heute vorgenommen habe mal nix zu trinken lass ich mich nicht lange Bitten und helfe ihm die Dosen zu leeren.
Ich sag nur: „Mo,Hai,Ba,JOH!“
Kurze Zeit später klopft es an der Tür.
Anscheinend hat Binh etwas zu Essen bestellt aber die leckeren Gerichte machen mir weniger Sorgen als das 2. Tablett, das in den Raum gebracht wird.
Ich zähle 12 Dosen Bier.😂
Wird wohl nix mit dem Kein-Alkohol-Plan.
Hahaha, das nenne ich einen gelungenen Schluss 🙂
LikeLike
Sehr schöne Bilder!!!
LikeLike