Für heute haben wir uns viel vorgenommen.
Der Plan ist ein Tuktuk zu mieten und uns den ganzen Tag von einer Sehenswürdigkeite zur nächsten kutschen zu lassen.
Auch wenn wir eigentlich schon früh am Morgen starten wollten schaffen wir es erst gegen Mittag unsere Villa zu verlassen.
Zu erst bringt uns der Tuktuk zum Killing Field das ein paar Kilometer vor der Toren der Stadt liegt.
Über die meisten der Länder die ich besuche hab ich ja im Prinzip nur das Basiswissen weil ich es spannend finde vor Ort mehr über die Geschichte und die Städte zu erfahren und ich die Erfahrung gemacht habe, das man wenn im Vorfeld über die verschiedenen Plätze die man besucht zu viel Erwartungen steckt leicht auch mal enttäuscht wird.
Über Kambodscha weiß ich gar nichts.
Klar, schon der Umstand, daß sich der Ort den wir als erstes besuchen „Killing Field“ genannt wir lässt schlimmes erahnen aber was ich hier zu sehen und vor allem zu hören bekomme ist schon ziemlich harter Toback.
Es kostet 3$ Eintritt und für weitere 3$ kann man sich einen Audioguide ausleihen.
Natürlich nehme ich den Audioguide und werde auf diese Weise von einem Punkt zum anderen geführt.
Viel zu sehen gibt es hier nicht mehr aber das was man sieht und vorallem die Geschichten, die es zu dem Fleckchen Erde auf dem man sich gerade befindet sind schon heftig.
So erfahre ich, das es noch gar nicht so lange her ist, daß in Killing Fields wie diesem (es gab im Land über 200 solcher Lager ) von 1975 bis 1979 etwa 2 Millionen Einwohner Kambodschas umgebracht wurden.
Das unglaubliche bei der sache ist, daß es die eigenen Landsleute waren, die hier gewütet haben.
Noch heute findet man hier überall Knochen, Zähne und Kleidung, die nach starken Regengüssen aus dem Boden gespült werden.
Die Führung mit dem Audioguide ist sehr gut aufgebaut und endet in einer riesigen Stupa in der hunderte von Schädeln und Knochen aufgebarrt sind.
Eigentlich haben wir dem Fahrer gesagt, daß wir nach einer Stunde wieder zurück sind, aller Dings haben wir ein wenig die Zeit aus dem Auge verloren und sind erst nach 2,5 Stunden wieder zurück beim Tuktuk.
Nächster Stop ist dann der „Russian Market“ wobei ich wirklich nicht weiß und ich es auch wärend der halben Stunde die wir hier verbringen nicht rausfinde, was an diesem Markt russisch sein soll.
Unser nächstes Ziel ist das Tulo-Sleng-Genozid-Museum auch dieses ist wie das Killing Field kein schöner Ort.
Es handelt sich um ein ehemaliges Gefängnis in dem die Roten Khmer die Menschen die in ihren Augen nich in das System gepasst haben verhört und gefoltert haben, bevor diese zum Killing Field abtransportiert wurden.
Ein wenig fühle ich mich wie in einem Lost Place wärend ich einen Raum nach dem anderen begutachte.
Außerdem gibt es hunderte von Fotos der Frauen, Kinder und Männer die hier inhaftiert waren zu sehen.
Schon erschreckend, wenn man hört das von den fast 20.000 Inhaftierten nur 7 Menschen überlegt haben.
Nach dem ich wieder viel zu lange in diesem Museum verbracht habe beschließe ich, mich genügend mit der unschönen Geschichte dieses Landes auseinander gesetzt zu haben und ab jetzt erstmal nur noch nette Orte zu besuchen.
Zum Glück ist unser nächstes und letztes Ziel das National Museum in Phnom Penh.
Side und Cindy haben keine Lust sich das Museum anzusehen aber ich finde das es für mich ein guter Abschluss dieser Tour ist diesen schönen ruhigen Ort zu besuchen.
Zurück im Hostel habe ich eigentlich keine Lust noch mal in die Stadt zu gehen aber Cindy schafft es mich zu überreden ein Restaurant in der Nähe zu besuchen, das laut ihrer Aussage sehr gute Bewertungen auf TripAdvisor hat.
Warum also nicht.
Es ist schon dunkel draußen als wir los gehen.
Die Straßen in Phnom Penh sind relativ ruhig und der Hunger treibt uns immer weiter Richtung Restaurant.
Dann geschieht etwas, das ich so nur aus dem Fernsehen kenne.
Wir laufen die Straße entlang als plötzlich ein Motorrad langsam von hinten angefahren kommt.
Als das Motorrad etwa auf unserer Höhe ist greift der Man der Hinten drauf sitzt blitzschnell nach der kleinen Umhängetasche die Cindy trägt und reißt diese ab.
Dann gibt der Fahrer Gas und alle Drei (Fahrer, Beifahrer und Tasche) sind verschwunden.
Zurück bleiben 2 Tourismus, die sich verdutzt anschauen und erstmal eine Weile brauchen, das gerade Geschehene zu realisieren.
Meine erste Frage ist ob Cindy irgend welche schmerzen hat, weil der Räuber so fest an der Tasche gezogen hat, das der (zum Glück) ziemlich dünne Riemen gerissen ist.
Alles gut antwortet die Französin.
„Was war in der Tasche?“ Frage ich weiter.
„50$, Zigaretten und meine Kreditkarte.“
Bekomme ich als Antwort.
Wir suchen ein Restaurant mit WLAN und Cindy sperrt als erstes ihre Karte.
Dann essen wir eine Kleinigkeit und lassen das gerade Erlebte erst einmal sacken.
Auch wenn ich sage, das es nicht viel Sinn macht, besteht die Französin darauf die Straße weiter zu laufen und nach der Tasche zu suchen.
Nach einer halben Stunde geben wir auf.
Tasche, Geld und Kreditkarte sind weg.
Im Hostel erfahren wir dann, das so etwas hier öfter passiert und ja, es hängt sogar ein Zettel an der Rezeption, die vor genau dieser Art von Diebstahl warnt.
Haben wir nur leider übersehen und sind einfach etwas zu unvorsichtig gewesen.
Wieder etwas gelernt.
So´n Mist. Auf was soll man noch alles achten? Überall nur Lug und Trug, obwohl die Strafen in diesen Ländern bestimmt wesentlich härter sind als bei uns in good old Germany. Hoffentlich tut das der Stimmung keinen Abbruch. Alles gute euch allen…
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Naja, war eine dumme Situation und wir hätten einfach etwas vorsichtiger sein müssen. Hinweise das man in der Stadt auf seine Sachen achten soll gab es wirklich genug.
Zum Glück ist das ja wirklich nicht die Regel und ich stelle wirklich immer wieder fest, wie viele ehrliche, gute und hilfsbereite Menschen es überall gibt.
Im Endeffekt hat es Cindy ja nur eine Tasche, 50$ und ein packen Zigaretten gekostet.
Kreditkarte sperren ging ratz fatz und weil die Französin noch eine 2. Karte besitzt kann sie den Verlust der einen auch verkraften.
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Die Tour habe ich auch gemacht, bis auf das letzte Museum. Ich habe an diesem Tag viel geweint. Diese Bilder von den jungen Menschen und die Bändchen an den Bäumen, die stellvertretend für die ermordeten Babys dort angebracht wurden. Furchtbar. Zum Glück sind wir nicht beklaut worden, das hätte auch noch gefehlt. Das ist uns mal in Prag passiert, ansonsten haben wir immer Glück gehabt.
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