Wie ich mal mit einem schönen Hahn den Sitz geteilt habe

Weil ich viel zu Faul bin mir selbst im raus zu suchen, welche Orte man in der Nähe noch unbedingt besuchen muss, habe ich kurzerhand Bonny zum Reiseleiter ernannt.
Sie nimmt diese Sache auch sehr ernst.
Was ich allerdings nicht bedacht hab ist, daß mein neuer Reiseleiter mich nötigen könnte früher als es mir lieb ist aufzustehen.
Da ich mich ja gut anpassen kann und ich ja weiß, daß Thai es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen, schicke ich kurz nach dem ich wach geworden bin (6.30 Uhr) Bonny eine Nachricht, das ich es warscheinlich nicht schaffen um 7 Uhr am geplanten Treffpunkt zu sein.
Anscheinend kann sich die Thailänderin auch  gut anpassen, weil sie meint, das sie dann auf mich wartet.
Mist, was Pünktlichkeit angeht ist Bonny wohl etwas deutscher als ich.

Schnell unter die Dusche, Zähnchen putzen und dann nichts wie los.
So schnell wie möglich laufe ich zur Sky Train Station ein Zug und ich kann mein Glück kaum fassen, weil ich keine Minute warten muss, bis der Zug kommt.
Die Türen öffnen sich und ich kann mein Pech kaum fassen, weil die Bahn so voll ist, daß sich gerade mal 2 von den Leuten vor mir irgendwie in den Wagen quetschen.
2 Züge später schaffe ich es dann auch irgendwie mich in einen vollen Zug zu mogeln.

Pünktlich 45 Minuten zu spät erreiche ich nach nur einmal umsteigen unseren Treffpunkt die Haltestelle „Victory Monument“.
Zum Glück ist die Thailänderin nicht böse weil ich ein wenig zu spät bin und das Beste, mein Reiseleiter hat sogar Frühstück besorgt.
Sogar nen Kaffee bekomme ich, so kann es nur ein klasse Tag werden.
Heute verlassen wir mal Bangkok und besuchen ein paar spezielle Märkte.
Bonny kümmert sich um 2 Plätze in einem Minibus und nur 2 Stunden später sind wir in „Damnoen Saduak“ mit dem wie ich jetzt weiß bekanntesten Schwimmenden Markt in Thailand.
Am Ziel zahlen wir noch mal 150 Baht dafür das wir eine Stunde mit dem Boot durch die Kanäle und an den Marktständen vorbei geschippert werden.
Ich finde das schob ziemlich teuer aber ohne Bonny hätte der Spaß noch etwas mehr gekostet.
Da ich die Thailänderin ja nun mittlerweile schon ein wenig kenne, wundert es mich nicht, das wir an Stelle des Marktes erst einmal einen Tempel ansteuern.

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Natürlich zeige ich hier auch mein in den letzten Tagen erlerntes können und bete so gut es geht mit zu Buddha natürlich mit allem drum und dran, von Räucherstäbchen anzünden bis hin zum Buddha Figuren mit Gold bekleben.

Dann geht es weiter auf den Markt.
Überall versuchen die Verkäuferin en Nippes abzudrehen, ständig Stau weil die Kanäle voll mit Touristen Booten ist und nach dem wir uns kurz erklären lassen haben wie Zucker aus Palmen hergestellt wird. (Alles auf Thailändisch aber mein Reiseleiter versucht alles so gut wie möglich für mich zu übersetzen ) schippern wir zurück.

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Bonny ist ein wenig enttäuscht, weil sie sich den Markt anders vorgestellt hat aber ich erkläre ihr, das es für mich ok war.
Das baut sie wenigstens ein bisschen wieder auf.

Dann kümmert sich die Reiseleiterin um ein Busticket zum nächsten Highlight.
Wobei hier schon die fahrt zimlich kurios ist, weil wir uns den Sitz mit einer Kiste teilen.
Kiste an sich ist ja nichts Ungewöhnliches aber der Inhalt ist doch ziemlich cool.
Ein Wie Bonny meint sehr schöner Hahn.
Da ich nicht gerade ein Experte in Sachen Federvieh bin lass ich das mal einfach so im Raum stehen und glaube ihr.
Übrigens sind wir auch in einem sehr sicheren Bus unterwegs, weil ich als ich Bonny frage was die komischen Punkte die hier an die Decke gemalt sind bedeuten erfahre, das unser Auto von einem Mönch gesegnet wurde.
Da bin ich ja beruhigt und spare mir das anschnallen.

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Lange dauert die Fahrt nicht, bis wir das etwa 20 Kilometer entfernte Städtchen Samut Songkhram in dem der berühmte Maeklong Railway Market ist erreichen.
Manch einer kennt diesen Markt vielleicht aus dem Fernsehen, bei dem die Stände direkt an einer Eisenbahn Linie aufgebaut sind und immer wenn ein Zug kommt wird alles schnell zur Seite geschoben oder auf den Boden gestellt, so daß sie Bahn passieren kann.
Blöd nur, daß seit einem halben Jahr wegen Wartungsarbeiten kein Zug mehr fährt und nach dem ich die Schienen gesehen habe würde ich mal fast behaupten, daß hier nie wieder eine Bahn durch kommt.
Aber gut, der Markt ist berühmt und immerhin kann man auf Bildern sehen, wie es ausschaut, wenn ein Zug kommt.

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Außerdem sieht es hier viel mehr wie ein echter Markt als wie eine Touristenattraktion aus.
Ich mag es!
Das Essen hier ist lecker und nach einer längeren Rast am Bahnhof gehen wir rüber zum Fluss.

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Mir kommt die Idee zu fragen ob es vielleicht möglich ist mit dem Boot zurück zu fahren.
Bonny glaubt nicht, das es geht aber fragen kostet ja nichts.
Wir gehen also zu einem Boot, wecken den Kapitän, der gerade ein Nickerchen gemacht hat. Und was soll ich sagen?!
Die Reiseleitung hat recht, der Typ will schon ein Heiden Geld nur um uns ne Stunde über den Fluss zu schippern.
Aber egal, wär ja nur so eine Idee und es hätte ja klappen können.

Natürlich kommen wir auch in dieser Stadt nich drumherum den Tempel zu besuchen und ich muss feststellen,  daß ich in den  paar Tagen mehr zu Buddha gebet habe als in den letzten 20 Jahren zu dem Gott für den ich Kirchensteuer zahle.😮
Aber gut, ich will ja nur etwas über andere Kulturen lernen und mal ehrlich, es gibt doch nichts schöneres als die Dorfkirche in der Heimat.

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Wenn die Gedanken in der Heimat sind dann auch bei meiner heiß geliebten Dorfkirche

Hier lerne ich dann auch etwas neues und probiere es natürlich auch gleich aus.
Es gibt hier nämlich so eine Büchse mit nummerierten Stäbchen.
Nach dem beten wir diese so lange geschüttelt bis ein Stäbchen herraus fällt.
Dann muss man sich nur noch die Nummer merken.

Außer der Büchse gibt es auch noch einen goldenen Elefant, wenn man es schafft diesen nach dem beten 3 mal mit Hilfe des kleinen Fingers hochzuheben hat man Glück.
Eigentlich ziemlich unfair, weil Bonny weit aus mehr Schwierigkeiten hat dieses zu bewerkstelligen als ich.

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Aber das nur am Rande, viel spannender ist ja das „Stäbchen-Lotto“
draußen bekommen wir von einem Mönch nach dem wir ein Wenig Geld gespendet haben den zu unserer Nummer passenden Zettel, der unsere Zukunft voraussagt.
Beim lesen meines Zettels wird Bonny ganz still und man merkt wie ihre Stimmung leicht kippt.
Sie erklärt mir, das meine Zukunftsaussichten nicht gerade berauschend sind.
Reich werde ich in nächster Zeit auf jeden Fall nicht und mit Glück bin ich auch nicht gerade gesegnet.
Immerhin sieht es um meine Gesundheit nicht schlecht aus.
Bonnys Zukunft sieht da um einiges besser aus.
Man merkt wirklich wie sehr diese Zettel Bonny runter zieht und das sie richtig geknickt ist wegen meiner nicht gerade optimalen Vorhersagen.

Für mich ist das vollkommen ok und um sie ein wenig aufbauen erkläre ich ihr, daß das wichtigste ist, das ich im Moment Glücklich bin und das ich froh bin, das sie einen so guten Zettel erwischt hat.Weil ich mich beim beten nur still und heimlich für meine gute Zeit bedankt habe und sonnst eigentlich nicht für mich (ich bin ja glücklich, was will ich mehr) sonder ehr für Familie, Freunde und vor allem für sie gebetet habe.
Schon allein aus dem Grund freue ich mich riesig, das ihr so eine gute Zukunft voraussagt wird. Haben meine Gebete obwohl ich ein blutiger Anfang und „Gebets-Amateur“ bin anscheinend funktioniert 🙂
Ziemlich cool!

Jetzt wird es aber langsam Zeit sich wieder um die Heimfahrt zu kummern.
Da Bonny im „Bus organisieren“ ein echter Profi ist klappt das auch ohne Weiteres und wir erreichen gegen halb sieben Bangkok.
Weil die Reiseleitung auch schon die nächsten 2 Tage voll verplant hat und wir morgen nicht zu spät starten wollen verzichten wir darauf noch irgend etwas zu unternehmen.

Hoffentlich schaffe ich es morgen pünktlich zu sein…….


Ein Gedanke zu “Wie ich mal mit einem schönen Hahn den Sitz geteilt habe

  1. Cool, über der Markt habe ich schon mal einen Beitrag im Weltspiegel gesehen. Schade, dass da kein Zug mehr fährt. Deine Reiseleitung hält dich ja gut auf Trab 🙂

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