Wie ich mal unfreiwillig Blut gespendet hab

Heute wird es also Zeit Kuala Lumpur zu verlassen und weiter zu ziehen.
Meine Eltern haben sich übrigens extra einen Rucksack gekauft und mein Kumpel Cherry hat ihnen zusätzlich seinen Rucksack geliehen.
So daß die ganze Familie wie echte Backpacker weiter reisen kann!
Nun gut, eigentlich nur 2/3 von uns sieht wie Backpacker aus, weil der gekaufte Rucksack eine Kombination aus Backpack und Rollkoffer ist und meine Mutter das Tasche hinterher ziehen viel praktischer findet als das ganze Geraffel auf dem Rücken zu tragen.

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Ich glaube nach 2 Wochen mit den Beiden werde ich wohl immer wenn ich das Klappern eines Rollkoffers höre denken meine Mutter läuft hinter mir her.

Auf jeden Fall schaffen wir es rechtzeitig unseren Zug zu erreichen und ich bin echt positiv überrascht, wie sauber und modern die Bahn hier in Malaysia ist.

In Ipoh müssen wir dann ein paar hundert Meter vom Bahnhof bis zum Busbahnhof laufen aber auch diese Strecke meistert der Rollrucksack fast problemlos.
Der Plan ist es von hier aus mit dem Bus weiter in das 40 km entfernte Städtchen Lumut zu fahren und bis jetzt sieht es so aus, als ob alles reibungslos klappt.
Der nächste Bus fährt zwar erst in 1,5 Stunden, dafür haben wir aber schon mal die Fahrkarten in der Tasche und weil es eh Zeit ist Mittag zu essen kommt die kleine Pause gerade recht.

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Im Gegensatz zum Zug ist der Bus schon recht….sagen wir mal rustikal.
Wo bei ja gerade das für mich den Reiz dieser Reise ausmacht.
Außerdem ist die Dauer der Fahrt mit etwas mehr als einer Stunde wirklich überschaubar.

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In Lumut hält der Bus auch in der Nähe des Fährhafens, so daß wir bei der Hitze nicht erst ewig weit laufen müssen.
Nur den Ticketschalter für die Fähre zu finden dauert ein wenig.

5 Minuten später sitzen wir auch schon in der Fähre, die uns auf die Insel bringen soll.
Das Schiff ist zwar nicht mehr das neuste aber die halb stündige Überfahrt meistert der Kahn ohne große Probleme. 🙂

Ein Taxi, das uns weiter zur von mir schon gebuchten Unterkunft bringt ist auch schnell parat und ich wunder mich wirklich ein wenig, weil wirklich alles so gut läuft.

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Gebucht hab ich ein Familienzimmer Zimmer im „Anjungan Beach Resort“ wobei etwa 45€ pro Nacht für mich alleine warscheinlich zu teuer gewesen wäre aber weil wir zu dritt sind denke ich, daß der Preis schon passt.
Beim einchecken bin ich etwas überrascht, weil mir an der Rezeption gesagt wird, daß der Betrag schon von meiner Kreditkarte abgebucht wurde.
Eigentlich wollte ich das nicht und ich bin auch ziemlich sicher, daß die das so nicht dürfen aber wozu aufregen?!ich bin schließlich im Familien Urlaub.:)

Das Zimmer ist auch echt super, der Pool liegt direkt vor der Tür und zum Strand muss man nur über die Straße gehen.:) 

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Den Rest des Tages machen wir auch nicht mehr viel, ist ja wie gesagt Urlaub.

Abends heißt die nächst Mission etwas günstiges zu Essen finden.
Wir laufen ein paar Meter durch den verschlafenen Ort aber weil zur Zeit nicht gerade Hochsaison ist, haben einige Restaurants geschlossen und die, die geöffnet haben sind ziemlich teuer.
Einen Ort finden wir aber an dem Streetfood verkauft wird, die Frauen die hier arbeiten sind unheimlich freundlich und das Essen ist ein Kracher!
Alles in allem also ein erfolgreicher Tag!
Den wir mit ein paar Kaltgetränken und etwas zu Knabbern später auf unsere Terrasse ausklingen lassen.

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Am nächsten Tag haben wir eigentlich geplant uns Motorroller zu mieten und ein wenig die Insel zu erkunden.
Aber zu erst ist natürlich Frühstück angesagt. Schließlich ist dieses ja im Preis inklusive.:)
Am nachbar Tisch bekommen wir dann auch Besuch und ich ärger mich riesig, daß ich weder Kamera noch Handy dabei habe, jetzt glaubt mir niemand, das ein Tokan neben mir frühstückt.
Weil der Vogel absolut keine Anstalten mach weiter zu fliegen entscheide ich doch schnell zum Zimmer zu laufen und meinen Fotoapparat zu holen.
Wie nicht anders zu erwarten entscheidet sich der Tokan gerade in dem Moment in dem ich ein Bild machen möchte weiter zu ziehen.
Immerhin schaffe ich es noch ein Foto zu machen, wir er auf dem Gebäude neben an sitzt, dann ist der Vogel verschwunden.

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Nach dem Frühstück entscheiden wir erstmal zum gar nicht so weit entfernten Wasserfall zu laufen, der im Reiseführer beschrieben ist.

Wir tiegern hoch motiviert los und schon nach ein paar Minuten erreichen wir das Ende des Dorfes und den Anfang vom Dschungel.
Wir könnten jetzt den einfachen Weg nehmen aber ein dezentes Hinweisschild überzeugt uns davon einem schmalen Pfad zu folgen und nicht den gut ausgebauten Weg zu nehmen.

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Nach etwa 15 Minuten erreichen wir auch einen Bach aber man braucht schon etwas Fantasie um diesen als Wasserfall zu bezeichnen.
Also folgen wir einem schmalen Pfad immer den Berg hoch.
Je länger wir laufen um so anstrengender wird es.
Die schwüle feuchte Hitze bringt einen richtig ins schwitzen und jedes mal wenn wir kurz stehen bleiben werde ich von den Mücken halb aufgefressen.
Da ich davon ausgegangen sind, das wir nur kurz zum nahegelegenen Wasserfall laufen hab ich auch nur meine Sandalen an.
Teva Sandalen eignen sich zwar relativ gut zum Wandern aber hier in Dschungel hab ich in diesen einen kleinen Nachteil.
Wir sind schon ne ganze Weile unterwegs und der einzige Wasserfall von dem die Rede sein kann ist der Schweiß der mir aus jeder Pore fließt als ich bemerke, das ich am Fuß blute.
Also halte ich an um kurz zu schauen wo ich mich geschnitten habe.
Natürlich ist genau dieser Moment das Startsignal für alle Mücken auf der Insel mir einen Besuch abzustatten.
Eine Sekunde brauche ich bis ich realisiere, das ich mich nicht geschnitten habe…..Nein viel besser!
Ich habe insgesamt 3 Blutegel an meinem Fuß und weil einer von dem Trio ein ziemlicher Amateur ist (anders kann ich mir nicht erklären, daß er die Hälfte meines Blutes verschwendet hat.
Es könnte natürlich auch sein, das ihm 0 positiv einfach nicht schmeckt.
Seine beiden Kollegen veranstalten jedenfalls nicht so eine Sauerei!
Auch die Mücken scheinen an meinem Blut nichts auszusetzen zu haben.

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Ich jedenfalls habe die Nase voll und verkünde meinen Erziehungsberechtigten, das ich nur noch zurück und unter die Dusche möchte.
Meine Laune ist echt im Keller!

So schnell wie möglich machen wir uns wieder auf den Ruckweg.
Als wir endlich wieder Asphalt unter den Füßen haben kontrollieren wir noch mal unsere Füße.
Ich habe tatsächlich wieder 3 neue Blutsauger an mir hängen und auch meine Eltern, die in Turnschuhen unterwegs sind blieben nicht verschont.

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Im Resort gehe ich erstmal duschen und um wieder einigermaßen gute Laune zu bekommen machen wir es uns am Pool gemütlich.
Lange bleiben wir hier nicht allein.
Eine Großfamilie, die in der Nachbarschaft lebt kommt vorbei, durchwühlt die Mülleimer und trinkt das Wasser aus den Pool!😂

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Auch wenn die netten Nachbarn nach kurzer Zeit verjagt wurden konnte die Rasselbande meine Stimmung ganz klar wieder steigern.
Vergessen sind Mücken und Blutegel!
Jetzt wird es Zeit die nähere Umgebung zu erkunden (Strand).:)

Die Moped Runde um die Insel verschieben wir auf morgen und verlängern unseren Aufenthalt um noch eine Nacht.

Am Meer laufen wir nach rechts über ein paar Felsen und kommen nach kurzer Zeit an einen verdammt schönen Strand.
Ein kurzer Blick auf die Karte verrät mir, das wir am „Coral Bay“ sind und das in etwa 800 Meter Entfernung ein Cache versteckt ist.

Na da muss doch gleich mal schauen.
Vorher mache ich noch schnell ein paar Fotos vom Strand und auf einen Schlag ist meine Laune wieder ganz weit unten.
Weil die Bilder die ich mache milchig sind und der Grund dafür ist mir auch schnell klar.
Die feuchte Luft ist einfach zu viel für meine Kamera.
Eigentlich war mir schon lange Klar, daß ich meine gute Sony Kamera irgendwann kaputt bekomme.
Weil der Fotoapparat wirklich jeden Tag im Einsatz ist und ohne Schutz an meinem Handgelenk baumelt.
3 mal ist sie schon runter gefallen, der Sand von einigen Stränden, der Gobi und von Staubigen Straßen hilft mit Sicherheit auch nicht gerade die Haltbarkeit zu verlängern, dazu kommt wie gesagt die ständige Feuchtigkeit.
Hoffentlich kann ich das kleine schwarze zerkratzte und geschundene Gerät noch irgendwie retten.

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Weil ich jetzt hier eh nichts machen kann Ärger ich mich nur und konzentrierte mich dann auf die Cachesuche.

Am Ende des Strandes kommen wir auf dem Weg zum Cache an einen Tempel.
Was für mich um so schlimmer ist, weil dieser Tempel sehr speziell aussieht und ich nur ein paar schlechte Handyfotos machen kann.
Speziell, weil es aussieht als hätte Walt Disney persönlich dieses Gotteshaus entworfen.

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Den Cache haben wir dann gefunden, genau wie eine einsame kleine Bucht an der wir schwimmen gehen.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stop in einer Strand Bar.
Bevor es zurück ins Hotel geht wo ich versuchen kann meine Kamera zu retten.
Diese 3 Sätze sind um meine derzeitige Stimmung darzustellen kurz gehalten.

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Das Gute wenn man mit seinen Eltern reist ist, daß Mutti alles dabei hat.
Ich versuche also mit dem Föhn meiner Mutter die Kamera zu trocknen und wie es aussieht funktioniert es auch.

Ein Tag mit vielen Höhen und Tiefen geht nach einem leckeren Abendessen an der Straße und ein paar Bierchen auf der Terrasse zuende.


5 Gedanken zu “Wie ich mal unfreiwillig Blut gespendet hab

  1. Danke. Ein Problem mit den Kameras entsteht in den gekühlten Räumen von Hotels und Restaurants. Draussen kondensiert dann die Luft-Feuchtigkeit an den kühlen Geräten. Ich verlor bereits einige Apparate. Spätestens wenn im Objektiv Fungus wächst, ist endgültig Feierabend.

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    1. Das Problem ist immer einen Kompromiss zu finden.
      Für mich war wichtig, das die Bilder eine gute Qualität haben und die Kamera handlich ist.
      Leider ist da eben bei meiner Wahl die outdoor Tauglichkeit nicht gerade gegeben.
      Und 7 Monate täglicher Gebrauch ob im Dschungel, bei Regen oder in der Wüste haben meiner geliebten kleinen Sony einfach den Rest gegeben.

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