Wie ich mal nach Krokodilen ausschau gehalten habe

Jetzt hab ich also wirklich die Möglichkeit für ein paar Tage aus Darwin zu flüchten.
Geplant sind 4 bis 6 Tage, die wir es uns gut gehen lassen wollen.

Wir, das ist:
Stefan der Fahrer, der sich schon allein durch den Umstand, daß wir mit seinem Auto unterwegs sind den Titel „Capitain“ verdient hat und Andy, den ich jetzt hier beim Auto beladen zum ersten Mal treffe, der aber nen ziemlich lockeren Eindruck macht.
„Dirty Harry“, so nennt Stefan seinen alten ML, der uns hoffentlich sicher durch den Nationalpark kutschiert.
Und natürlich ich, wobei mir völlig egal ist was die nächsten Tage passiert, solange ich nur aus dieser Stadt komme.

Meine beiden Kollegen sind übrigens auch Deutsche, sind beide auch erst ein paar Wochen hier, versuchen sich mit „Work & Travel“ in Australien eine schöne Zeit zu machen und sind zum Glück schon beide Ü30.
Beste Voraussetzungen also für ein paar gute und entspannte Tag.:)

Der ML ist schon prope voll mit allen möglichen und unmöglichen Zeug und nachdem wir uns mit Lebensmitteln eingedeckt haben, wird es richtig eng im Benz.
Aber gut, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, so quetschen wir uns auch noch mit ins Auto und kurze Zeit später hören wir den Capitain, der mit den Worten „Back on the road!“ die „Festwoche“ eröffnet. 🙂

Ich mache es mir auf der Rückbank so gut es geht bequem und lasse mir den Wind um sie Nase wehen (Klimaanlage geht nicht), wärend meine beiden Mitstreiter vorne alles im Griff haben.

Bis zum Kakadu sind es knappe 200 km und wir sind relativ spät los gefahren, was zeitlich vielleicht nicht ganz in unseren Plan passt.
Wobei ich mich was das planen angeht ganz raus halte.
Mir ist egal wo ich die nächsten Nächte schlafe, mir ist egal, was ich die nächsten Tage sehe, mir ist wirklich alles recht, solange es nicht wie Darwin aussieht und ich vielleicht endlich ein bisschen Australien – feeling abbekomme.
Schließlich erzählt mir fast jeder, wie toll dieses Land doch ist und ich möchte jetzt endlich auch mal ein wenig vom Toll sehen.

Die Hälfte haben wir schon geschafft, als es Zeit für eine kleine Pause wird.

Ich hab nicht wirklich mit bekommen, ob es so geplant ist oder nicht aber wir machen unsere kleine Rast an einer Infotafel für den „Marry River Nationalpark“.
Im Prinzip haben wir dank dieser Tafel unseren Schlafplatz für heute abend gefunden.

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Weil hier unter anderen „Hardies 4WD Track“ markiert ist (die Allrad-Tauglichkeit von Dirty Harry muss ja irgendwie überprüft werden) an dessen Ende es nur noch ein kleines Stück bis zu einem gratis Campingplatz geht, der den wunderschönen Namen „Hardies Lagoon“ hat.

Der Capitain steuert unser Gefährt also irgendwann nach links, runter von der Straße und ab ins Gelände.
Anfangs ist der Weg auch recht gut zu fahren, über die staubige Piste cruisen wir gemütlich durch den Nationalpar

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k.

Dann erreichen wir ein Billabong und ich glaube dieser Moment ist der Moment in dem auch ich endlich in Australien angekommen bin.

Ganz kurz zur Erklärung, für alle die glauben wir sind jetzt an einem Geschäft für Sportbekleidung.
Billabong ist nicht nur der Name eines Australischen Klamottenherstellers.

Ein Billabong ist ein in Australien verwendeter Begriff aus der Sprache der Aborigines für ein Wasserloch.
Klar, daß sich in einem so großen und meist trockenen Land die Tiere gerne an genau diesen Wasserlöchern aufhalten.
Wir sehen hier auf einen Schlag ein gutes Dutzend Kängurus, nen Wasserbüffel und einige Vögel.
Ich fühle mich fast wie auf Safari und vergesse vor lauter Freude und Aufregung erst einmal fast ein paar Fotos zu machen.

Genau so habe ich mir Australien vorgestellt.
Langsam fahren wir weiter um gleich wieder auf die nächsten Beuteltiere zu tre

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ffen.

Dann wird unsere „Straße“ langsam ich sage mal anspruchsvoll.
Immer steiniger wird der Weg und wir müssen einige ziemlich heftige Passagen überwinden.
Eigentlich übernehme ich ja in unserem  Trio den faulen Part aber beim überwinden der schwierigen Stellen unseres Weges hab ich richtig Spaß daran mich darum zu kümmern den Weg passierbar zu machen und nach einer Möglichkeit zu suchen, nicht mit unserem Gefährt aufzusetzen, wobei wir zum Teil wirklich nur ein paar Millimeter zwischen Weg und Unterboten oder St

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oßstange haben.

Am Ende der 4×4 Strecke entdecken wir dann auch ein Schild, das darf hinweist, daß der Weg gerade gesperrt ist.
Zu spät würde ich mal sagen.
Spät ist auch so ein gutes Stichwort, weil es mittlerweile auch schon langsam dunkel wird und wir unseren Zeltplatz immer noch nicht erreicht haben.
Dafür ist sie „Straße“ jetzt wieder etwas besser,  so daß wir endlich wieder ein wenig

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Gas geben können. 🙂

Zum Glück hat jemand bei „Hardies Lagoon“ ein Schild aufgestellt, sonnst könnte man den Campingplatz auch mit einem großen staubigen Parkplatz verwechseln .;)

Wir bauen fix unsere Zelte, Camping Tisch uns Stühle auf und beginnen auch Holz für das geplante Lagerfeuer zu sammeln.
Beim Feuer bleibt es dann auch bei einem geplanten, weil die Ausbeute an Holz nicht gerade berauschend ist (die 3 Australier, die es sich in Dr Nähe auch bequem gemacht haben mit einem gigantischen Feuer haben anscheinend alles Holz im Umkreis von einem Kilometer gesammelt;)).
Immer hin haben wir noch einen Gaskocher, so daß wärend unser Abendessen in der Pfanne brutzelt mit etwas Fantasie auch Lagerfeuer

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– Stimmung auf kommt.:)

Ein echtes Highlight unserer ersten Nacht unseres kleinen Ausflugs ist auf jeden Fall der Sternenhimmel.

Zwischen mir und Bonny gab es immer so einen kleinen Wettstreit, bei dem es darum ging den ersten Stern zu sehen.
Hier in Australien bin ich wegen der Zeitverschiebung da natürlich ganz klar im Vorteil.
Wobei Bonny in ganz klaren Nächten auch gerne mal den Himmel nach der Milchstraße abgesucht hat.
In der Regel immer recht erfolglos.
Ausgerechnet hier und heute muß die Milchstraße natürlich gut zu sehen sein, ich denke wie toll es doch wäre, wenn die Thailänderin diese hier auch sehen könnte

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und mache ein paar Fotos.

Am nächsten Morgen werden wir gleich nach dem wir aus dem Zelt kriechen von einem Beuteltier begrüßt.
Der Hüpfer hätte bei mir zwar noch ein paar  Beliebtheits-Punkte mehr sammeln können in dem er Kaffee gekocht hätte aber wie so oft müss

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en wir das wohl selber machen.

Nach dem Frühstück zieht es uns ans Wasser, wir stehen also ein wenig am Ufer und halten nach Krokodilen ausschau.

Ein mulmiges Gefühl hat man dabei auf jeden Fall, besonders nach dem man von einem Typen mit Boot erklärt bekommt, daß es ganz schön mutig ist hier zu stehen, weil er ein Stück Fluß abwärts gigantische „Crocks“ gesehen hat.
Aber bis auf das Beweisfoto von einem wirklich riesigen Krokodil auf seiner Kamera sehen

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wir keins der Tiere……noch nicht.

Nach dem wir all unser Zeug im Auto verstaut haben wird es Zeit aufzubrechen um endlich den „Kakadu“ zu erkunden.
Wir entscheiden uns für einen weniger holprigen und etwas kürzeren Weg zurück zum Highway, besorgen uns an einem Roadhouse noch die Eintrittskarten für den Park und fahren bis durch nach Jabiru, einer Kleinstadt, die quasi mitten im Park liegt.
Hier decken wir uns noch einmal schnell mit Verpflegung ein, bevor es weiter Richtung Norden düsen.
Ziel der Tages ist Ubirr, wo es Aborigine Fels Malereien und einen tollen Sonnenuntergang geben soll.
Da wir bis die Sonne untergeht aber auch noch etwas Zeit ist, halten wir vorher noch ganz in der Nähe am „East Alligator River“ in der Hoffnung endlich ein Krokodil zu sehen.

Und wir haben Glück.
Am anderen Ufer des Flusses kriecht gerade tatsächlich eine gigantische „Handtasch

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e“ aus dem Wasser um sich ein wenig zu sonnen.

Schon echt gigantisch die Tiere und wie man an der Platten Nase erkennt haben wir hier gleich eins der gefährlichen Salzwasser Krokodile vor dir Linse bekommen.

Nach einem kleinen Spaziergang auf dem wir immer hin viel Flattermänner der Spezies „Flying Fox“ entdecken.
(Bin jetzt zu faul zu googeln wie die Tierchen i

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n deutsch heißen….. *Fliegender Fuchs* klingt komisch).

Steigen wir wieder in den Benz um endlich nach Ubirr zu fahren.
Hier habem wir dann genügend Zeit und die Felsmalereien anzuschauen, bevor wir

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auf nen Felsen klettern um auf den Sonnenuntergang zu warten.

Dann müssen wir uns langsam um einen Schlafplatz kümmern.
Praktisch um die Ecke befindet sich hier die „Merl Camping Area“ hier muß man zwar einen kleinen Obolus zahlen, dafür gibt es aber eine Toilette.
Natürlich erreichen wir den Campingplatz erst nach Einbruch der Dunkelheit.
Immerhin finden wir noch eine freie Stelle auf der wir uns häuslich einrichten können.
Außerdem haben wir anscheinend den Ranger, der hier kassiert verpasst, was bedeutet, daß wir wieder gratis campen, wenn morgen früh niemand vorbei schaut.:)


4 Gedanken zu “Wie ich mal nach Krokodilen ausschau gehalten habe

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