Wie ich mal in Darwin gestrandet bin

Jetzt ist er also da, der große Tag des Abschieds.
Um halb 5 morgens müssen wir aufstehen, Bonny hat ihre Sachen schon alle gepackt, jetzt muß sie nur noch zum Flughafen.
Weil wir ja clever sind, haben wir den Scooter so geliehen, das wir ihn erst heute Mittag zurück geben müssen.
Jetzt kann ich Bonny also ganz gemütlich durch die noch leeren Straßen bis zum Flughafen bringen.

Hier wird es dann Zeit für den großen Abschied, waren ja jetzt doch so einige Monate, die wir zusammen unterwegs waren.
In Kontakt bleiben wir auf jeden Fall. 🙂

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Nach dem ich meinen Boss also noch bis zur Sicherheitskontrolle begleitet habe, düse ich wieder zurück Richtung Hotel und wie auf Kommando fängt es an zu regnen.
Passend zur aktuellen Gemütslage könnte man fast sagen.

Andererseits könnte man auch sagen, das ich jetzt wieder mein eigener Boss bin(immer positiv bleiben).;)

Ich nutze den Tag dann auch um mich auf meinen morgigen Flug nach Australien vorzubereiten und schleiche sonnst hallt einfach so ein wenig durch das Städtchen.

Dann ist er da, der Tag an dem ich Asien verlasse.
Gegen Mittag schnappe ich meinen Rucksack und rufe ein Taxi, welches mich zum Flughafen bringt.

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Jetzt habe ich noch fast 3 Stunden, genug Zeit also noch eine Kleinigkeit zu essen und alle Sicherheitskontrollen hinter mich zu bringen.
Ich bin ziemlich stolz darauf, wie wenig Gepäck ich doch mittlerweile dabei habe.

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Dann heißt es weiter warten bis endlich mein Flieger startet.

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Das ist nicht meiner.;)

Das is er.

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Auch wenn es super einfach ist ein Visum für Australien zu bekommen, sind die Einreisebestimmungen nicht ohne.

Ich hab irgendwo gelesen, das es besser ist wenn man sich bei einigen der Fragen auf dem Einreiseformular nicht sicher ist, es besser ist mit „Ja“ zu antworten.
Weil ich mir bei dem Tiger Balm und bei meinen Wanderschuhen nicht sicher bin kreuze ich also 2 mal das „Ja“ an und hoffe, daß alles soweit passt.

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Bei der Kontrolle bin ich auch ganz guter Dinge, ich hab mich extra in die Schlange gestellt bei der die Frau die kontrolliert den symparischsten Eindruck macht und je länger ich warte endlich dran zu kommen um so sicherer bin ich mir, das Alles gut geht.
Dann bin ich endlich fast an der Reihe, als ich von rechts eine Stimme höre.
Ein anderer Schalter an dem eine unsympathische Alte sitzt hat anscheinend gerade nix zu tun und ausgerichtet ich muss jetzt an diesen Schalter gehen.

Ob ich schon mal in Australien war.
Möchte die Frau wissen.
Ich antworte mit nein.
Dann kommt die Frage was ich in Australien machen möchte.
Ich antworte mit Urlaub.
Dann noch eine Frage, die ich nicht verstehe.
Ich erkläre, das ich die Frage nicht verstanden habe und als Antwort bekomme ich etwas in rot auf meinen Fragenzettel gekritzelt und muss mich an die Seite setzen.
(Ein bisschen wie in der Schule)
Ich hab keine Ahnung was jetzt passiert oder was ich falsch gemacht habe aber immer hin gesellen sich nach und nach ein paar mehr Reisende zu mir auf die Strafbank.
5 Minuten später bekomme ich dann meinen Reisepass wieder.
Ich frage wie es jetzt weiter geht und der Beamte meint, das alles gut ist und ich mein Gepäck holen kann.

Mit Rucksack stehe ich dann in der Nächsten Schlange.
Hier wird so wie es aussieht Einer nach dem Anderen nach dem Gepäck befragt und im Prinzip kann ich 3 Möglichkeit erkennen, wie es hier weiter geht.
Manche Leute müssen vor den Augen der Beamten ihre Koffer auspacken, andere kommen mit „noch mal schnell röntgen“ davon und ganz wenige dürfen einfach so gehen.
Ich befürchte dank des roten Gekritzel auf meiner Karte, das ich hier auf jeden Fall noch mal alles auspacken darf.

Dann bin ich endlich an der Reihe.
Ich werde mit einem freundlichen  „How are you?!“ begrüßt.
Damit habe ich jetzt irgendwie nicht gerechnet.
Zum Glück gelingt es mir dank Jahre lang geübter „Kellnerfreundlichkeit“ mit einem glaubwürdigen „Thank you, I am fine.“ zu antworten.

Jetzt wird mein Einreiseformular noch einmal unter die Lupe genommen und ich bereite mich schon selisch und moralisch darauf vor meinen Rucksack einmal auf links drehen zu müssen.

Ich erkläre schnell, das ich Tiger Balm im Rucksack habe und ich auf Bali in Reisfeldern unterwegs war.

Ob ich meine Wanderschuhe sauber gemacht habe werde ich nun gefragt.
Ich antworte mit „Ja“
Dann darf ich gehen……..Glück gehabt!

Ich besorge mir hier am ATM ein wenig Geld.
Dann wird es Zeit sich darum zu kümmern hier weg und ins Hostel zu kommen.

Ich verlasse das Flughafengebäude und direkt vor der Tür wartet auch schon ein Bus.
Ich frage den Busfahrer ob er in die Stadt fährt und was die Fahrt kostet.
Der Fahrer antwortet mit einer Gegenfrage.
„Welches Hostel möchtest du denn?“
Gebucht habe ich im „Down Under Hostel“ und das sage ich dem Typen auch.
Ok, für 17$ bringt er mich direkt zum Hostel.
Das klingt fair, also steige ich ein und geselle mich zu den Backpackern, die sichs schon im Bus bequem gemacht haben.

Ich bin der letzte, der den Bus verlassen darf und weil wir vorher schon 2 mal an meinem Hostel vorbei gefahren sind, bin ich mir sicher, daß mich der Fahrer vergessen hat.
Aber ich möchte mal nicht meckern.;)

Jetzt kommt das nächste Problemchen.
Weil es schon ziemlich spät ist, is die Rezeption nämlich nicht mehr besetzt und ich hab keinen Plan, wie ich hier in mein Zimmer kommen soll.
Immerhin schaffe ich es schon mal in den Garten vom Hostel und treffe hier auf ein Truppe leicht angetrunkener Gäste, von denen sich Einer bereit erklärt mir zu helfen.
5 Minuten und einen Telefonanruf Später hab ich den Türcode für mein Zimmer und das WLAN Passwort.:)

Ich schicke also erstmal schnell ne Nachricht in die Heimat, das ich gut in Darwin angekommen bin, dann gehe ich in mein Zimmer.
In dem 6 Bett Zimmer, das ich die nächsten Tage hier bewohne, sind schon alle am schlafen.
Ich versuche im Dunkeln so leise wie möglich meine Sachen irgendwo abzustellen und in das wackelige Doppelstockbett zu klettern.

Irgendwie ein doofer Start für Australien……kann ja nur besser werden.

Die nächsten Tage wird es irgendwie nicht wirklich besser.
Darwin ist nicht gerade meine Lieblings Stadt.
Ehrlich gesagt hab ich absolut keinen Plan, was ich hier soll.

Ich verbringe die nächsten Tage also mit Recherchen.
Wobei das Ergebnis ziemlich ernüchternd ist.

Anscheinend gibt es nicht viele wirklich günstige Alternativen wie ich hier in Australien reisen kann.
Auch die Tips, die ich teilweise über Facebook oder per WhatsApp bekomme sind zwar super, allerdings ist alles irgendwie nicht billig und ich bin echt planlos.
Ich habe ganz klar zu viel Zeit in Asien verbracht und mich anscheinend zu sehr an die Preise dort gewöhnt.

So verbringe ich ein paar Tage in Darwin, bin etwas rat- und antriebslos und eigentlich passt mir die Reisepause ganz gut.
Immer hin finde ich eine tolle relativ ruhige Stelle am Meer und auch die Parks hier sind recht nett.

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Irgendwann sitze ich wie so oft im Hostel und suche im Internet nach einer günstigen Weiterreise Möglichkeit, da höre ich zufällig, wie am Nachbartisch über einen Ausflug in den Kakadu National Park gesprochen wird.

Fragen kostet ja nix denke ich mir und nutze einen ruhigen Moment um beim „Fahrer“ nachzufragen, ob vielleicht noch ein Platz im Auto frei ist.

Stefan heißt er und eigentlich ist kein Platz mehr in seinem Auto frei aber weil bei Zweien nicht ganz klar ist ob sie mit kommen, hätte ich auf jeden Fall Chancen darauf mit zu kommen.

Wir verbleibenden, das er mir auf jeden Fall Bescheid gibt.
Dann sehen wir uns ne ganze Zeit lang nicht, wobei hier in Darwin auch Ausnahmezustand herrscht, wie ich erfahre nennt man diesen Zustand hier „Northern Territory Day“ welcher wie ich auch erfahre der einzige Tag ist an dem die Leute hier Raketen und Feuerwerk zünden dürfen.
Dem entsprechend drehen die Leute hier auch am Rad.
Ich beobachte das Spektakel aus sicherer Entfernung vom Balkon der Hostels aus.
Wobei sich hier die meisten auch von der Partystimmung haben anstecken lassen.

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Dann ist er da, der Tag an dem es eigentlich in den Kakadu National Park gehen sollte.
Stefan hab ich allerdings immernoch nicht wieder gesehen, weshalb ich davon ausgehe, das es mit dem Ausflug nix wird.
Um wenigstens irgend eine Veränderung hier zu haben, entschließe ich das Hostel zu wechseln.
Vielleicht brauche ich ja wirklich nur einen kleinen Tapeten wechsel um wieder in die Gänge zu kommen.

Kurz bevor ich ernst mache und hier abhau, treffe ich Stefan.

Wenn ich noch möchte, kann ich mit fahren, in einer Stunde geht es los…….ist seine Aussage und mein Tag ist gerettet. 🙂


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