Wie ich mal allein im Hartz war

Als Wallabys werden mehrere kleine Arten aus der Familie der Kängurus (Macropodidae) bezeichnet. Im engeren, hier beschriebenen Sinn zählen nur acht Arten der Gattung Macropus dazu, die in der Untergattung Notamacropus zusammengefasst werden. In einem weiteren Sinn (wie auch im Englischen) werden alle kleineren Gattungen der Kängurus wie Hasenkängurus, Nagelkängurus, Buschkängurus, Filander und Felskängurus dazugerechnet.

Wallabys erreichen durchschnittlich eine Kopfrumpflänge von 70 bis 80 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 60 bis 70 Zentimetern und ein Gewicht von rund 12 bis 20 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen. Zwei Arten, das Derby- und das Parmawallaby, werden jedoch deutlich weniger groß und schwer. Das Fell ist meist braun oder grau gefärbt, bei einigen Arten sind Streifen am Rücken oder im Gesicht oder andere Musterungen vorhanden. Wie bei den meisten Kängurus sind die Hinterbeine deutlich länger und kräftiger als die Vorderbeine. Der lange, muskulöse Schwanz dient bei den weiten Sprüngen dazu, das Gleichgewicht zu halten, beim Grasen wird er als Stütze eingesetzt.

Genau das sagt Wikipedia unter anderem zum Thema Wallabys.

Ich sage da zu dem Thema im Moment etwas ganz anderes aber weil ich mir fest vorgenommen hab hier nicht ganz so viele Schimpfwörter zu schreiben, überlasse ich das eurer Fantasie, was ich hier gerade durch den Wald brülle.

Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, das die Stoßstange auf jeden Fall hin ist der Reifen scheint okay zu und auch sonnst ist das einzig beunruhigende, daß eine Flüssigkeit aus dem Auto tropft.

Mist, mist, mist!

Ich schaue zu dem kleinen Hüpfer, dem ich das Malheur zu verdanken habe und staune nicht schlecht, weil an der Stelle an der das Walleby eben noch gelegen hat nichts mehr ist.
Ich gehe jetzt zurück um nachzusehen wo lässt er geblieben ist aber keine Spur weit und breit.
Hat der kleine Unfallverursacher also aus dem Staub gemacht. Na hoffentlich geht es dem Tierchen wirklich gut.
Ich für meinen Teil muss jetzt erst mal ein paar Telefonate führen.

Nach meinem ersten Anruf bei der Autovermietung darf ich erst mal auf einen Rückruf warten.
Ich nutze die Wartezeit um mal unter die Motorhaube zu schauen weil ich gerne wissen möchte, wo das Wasser, das aus dem Auto tropft her kommt.
Meine Erleichterung ist ziemlich groß, als ich feststelle, dass es sich nur um Wasser aus der Scheibenwischanlage ist.

Dann rufe ich in meinem Hostel an um zuerklären, das ich etwas später komme.

Nach dem 2. Gespräch mit der Autovermietung, in der ich erkläre, das ich ganz sicher bin die letzten 15 km zum Hostel fahrenzu können, starte ich den Wagen und schleiche weiter bis zu meiner Unterkunft.
Die Besitzerin des Hostels hat zwar schon Feierabend gemacht aber für mich den Schlüssel bereit gelegt, so das ich ohne Probleme in mein Zimmer komme.
Außerdem hab ich riesen Glück weildie anderen Gäste hier gerade ne kleine Party haben und mir ein wenig Abwechslung gerade recht kommt.

Bevor ich aber mit den Anderen einen trinke rufe ich beim „Road Asistent“ (eine Art ADAC) an um meinAutochecken zu lassen.
20 Minuten dauert es, bis der Mechaniker da ist.
Der Mann, den ich wegen seines heftigen Dialekts kaum verstehe befestgt meine kaputte Stoßstange, schaut ob noch andere Sachen kaputt gegangen sind und erklärt mir dann, das ich mir am besten ein anderes Auto hole.

Steht mein Ziel für Morgen also fest…..ich fahre früh am Morgen von hier (ich bin übrigens gerade in Bicheno) nach Hobart zu Flughafen, tausche dort mein Auto und düse dann weiter in meine gebuchte Unterkunft in der Nãhe des Hartz National Parks.
Vorher trinke ich aber wirklich noch mit den Anderen hier 1-2 Bierchen. 🙂

Das Wetter am nächsten Tag ist super, es ist zwar immer noch eiskalt aber ich habe blauen Himmel und die Luft ist einfach fantastisch frisch.
Kurz nach 7 Uhr bin ich bereit zum Abflug.
Ich bezahle meine Rechnung und dann nix wie ab Richtung Hobart.

Weil ich so gut in der Zeit liege mache ich auf dem Weg aber trotz dem noch den ein oder anderen Stop.
Bis dann plötzlich mein Telefon klingelt……..Eine nette Dame fragt mich, wann ich denn heute in der „Thune Air Walk Lodge“ sein werde.
Ich antworte, das ich noch nicht so ganz sicher bin. Worauf hin mir erklärt wird, das ich spätestens um 16 Uhr da sein muss, weil sonnst Niemand mehr vor Ort ist, um mir meinen Schlüssel zu geben.
Das sollte ich schaffen……

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Jetzt muss ich mich also doch ein wenig sputen. Es ist zwar erst kurz vor 10 und ich bin relativ sicher, daß 6 Stunden reichen um mein Auto zu tauschen und dort hin zu fahrenxaber man weiß ja nie.

Bei der Autovermietung geht es dann jedenfalls super fix.
Man hat mich schon erwartet, das neue Auto steht schon bereit und ich muss nur kurz einen kleinen Unfalbericht ausfüllen und unterschreiben.
Übrigens hab ich mich als ich das Auto gemietet habe das volle Versicherungs Paket gebucht und dafür den Wagen einen Tag weniger genommen.
Im Nachhinein muss ich sagen, eine der besten Entschedungen, die ich fällen konnte.
Nicht auszudenken wie viel mich der ganze Spaß sonnst gekostet hätte.
So aber ist alles super entspannt, ich entschuldige mich natürlich trotz dem dafür, das der Wagen jetzt diesen Schaden hat und erkläre auch, das mir das Walleby super leid tut.
Worauf hin die nette Frau meint, das die Tiere echt robust sind und mein „Freund“ warscheinlich nur dolle Kopfschmerzen hat…….ich hoffe sie hat recht!

Dann geht es aber weiter.
Mein neues Fahrzeug ist zwar etwas kleiner aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das ganz recht.
Ist es doch wesentlich übersichtlicher gerade hier in der Stadt und bei dem verdammten Linksverkehr.

Mittlerweile ist es schon fast 12 Uhr und laut Navi brauche ich etwas mehr als 2 Stunden um meine Unterkunft zu erreichen.
Bleibt also noch genug Zeit, mich mit Proviant einzudecken um dann Gemütlich weiter zu fahren.

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Genau um 15 Uhr erreiche ich dann den Punkt,den mir das Navi angezeigt hat aber irgendwie gibt es hier nichts zu sehen.
Ich stehe mitten im Wald auf ner schmalen Straße.
Irgend etwas passt hier wohl nicht so ganz.
Ich schaue noch mal auf die Karte und entscheide erst mal der Straße zu folgen.
Extra vorsichtig geht es also mit meinem Wagen immer tiefer in den Wald.
Handyempfang hab ich schon ne ganze weile nicht mehr und ich bin mir auch nicht sicher ob das Weiterfahren wirklich so eine gute Idee ist.
Bis ich nach etwa 20 Kilometern ein Schild entdecke, das mir verrät, daß ich auf dem richtigen Weg zu meiner Unterkunft bin.
Weitere 10 Kilometer fahre ich um dann kurz vor 4 wirklich noch den “ Thune Air Walk“ erreiche.
Da hab ich ja noch mal Glück gehabt.
Jetzt finde ich auch endlich herraus, warum meine Unterkunft diesen Namen hat.
Hier mitten im Wald wurde nämlich ein Park errichtet, mit Bungalows, einem Baumwipfelpfad und nem Restaurant.
Gebucht habe ich ein Bett im Dorm und wie ich hier jetzt erfahre bin ich der einzige Übernachtungsgast.
Das Haus in dem ich hier schlafe hat insgesammt fünf 4 Bettzimmer und einen riesigen Gemeinschaftsbereich mit Küche, Couch, Fernseher und Kamin.
Das alles gehört ab jetzt mir ganz alleine. 🙂

Gegen 16.30 Uhr hatauch der letzte Angestellte das Gelände verlassen.
Ich hab mir bevor er gefahren ist noch schnell im Restaurant ne Flasche Wein gekauft und mache es mir in meinem Häuschen gemütlich.
Der Kamin ist an, ich hab mir etwas zu essen gemacht, Chips und Wein sind am Start und das Beste ist, das ich beim spielen mit dem Fernseher no komplette Staffel „The walking Dead“ auf der Festplatte finde.
Was für ein geiler entspannter Abend.

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Am nächsten Morgen geht es dann recht früh für mich los. Schlißlich möchte ich ja in den Hartz.
Ich habe gestern schon im Geschäft nachgefragt wie es aussieht weil ich mir sicher bin dass ich ein Park Pass für den Nationalpark brauche.
Die Antwort war dass ich direkt vor Ort mein Eintritt bezahlen kann das habe ich mir darum weiter keine Gedanken machen.
Ich schwing mich also in mein Auto und fahre vorsichtig um ja nicht wieder ein kleines oder großes Tierchen zu rammen los.
Nach 15 Kilometer kommt endlich die Abzweigung zum Hartz, jetzt stehe ich vor einem kleinen Problemchen.
Es ist nämlich nicht erlaubt mit dem Mietwagen über unbefestigte Straßen zu fahren.
Dummerweise liegen jetzt im 7 km vor mir , die nicht asphaltiert sind. Ich denke ich kann es mit meinem Gewissen vereinbaren das Stückchen auf dieser Straße zu fahren außerdem sieht der Weg gar nicht so übel aus. Wird schon gut gehen!

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Das Wetter ist heute für ein Ausflug eigentlich nicht optimal es nieselt es ist nass es ist kalt und neblig aber ich habe einfach nicht genug Zeit um auf besseres Wetter zu warten schließlich muss ich das Auto morgen Nachmittag wieder zurück bringen.
Außerdem denke ich dass es eine gute Idee ist den weißen kleinen Flitzer bevor ich ihn zurück bringe wenigstens grob wasche.
Schon nach der Hälfte der Tour auf dem unbefestigten Weg sieht das Auto nicht mehr ganz so sauber aus wie vorher .
Etwa auf der Hälfte der Strecke kommt ein kleiner Aussichtspunkt an dem auch ein paar Schilder befestigt sind und mir schwant so langsam dass ich möglicherweise hier oben keinen Park Pass bekomme.

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Egal ich bin ja noch nicht ganz da und vielleicht gibt’s noch ein Kassenhäuschen am Ende des Weges beim Parkplatz.
Notfalls muss ich vielleicht auch die 50 $ Strafe in Kauf nehmen auch egal.
ich mache noch einen anderen kleinen Stop auf dem Weg bis nach oben zum Ende der Straße um eine kurze Wanderung zu einem kleinen Wasserfall zu machen.
Der Wasserfall ist ganz nett das Wetter nicht wirklich aber meine Stimmung muss trotzdem recht gut schließlich bin ich ja im Hartz. 🙂

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Als ich dann irgendwann den Tag hat der reiche schlägt mein Herz höher wenn ich sehe ein großes Gebäude und bin mir sicher hier kann ich endlich mein Ticket kaufen und mit gutem Gewissen durch den Nationalpark stapfen.
Leider habe ich mich da etwas zu früh gefreut das Gebäude ist nur ein riesengroßer Wetterschutz. Mist!

Was tun? Ich entscheide erstmal zu einem ausgeschriebenen See zu laufen der laut Schild nur 30 Minuten entfernt ist.
In der halben Stunde wird ja wohl kein Parkranger kommen und mir ein Ticket ausstellen.

Der See ist an sich ganz nett aber irgendwie verhagelt einen das Wetter doch ein wenig die Stimmung außerdem habe ich ein bisschen ein schlechtes Gefühl bezahle ich nur kurze Zeit an diesem Tümpel verweile.
Ich mache ein paar Fotos und dann sprinte ich wieder zurück zum Auto.
Niemand da und kein Zettel unter der Scheibe Glück gehabt .
Man da nicht ganz richtig ist ein australisches Ehepaar hat sich auch bis hier hoch gewagt.
Ich spreche die beiden einfach mal an und frage wie die an ihrem Park Pass gekommen sind.

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das supernette Paar erklärt mir dass sie quasi eine Dauerkarte haben und ich wenn ich einen Pass haben möchte bis in die nächste Stadt fahren müsste da sein Eintritt zubezahlen.
Oder ich werde ich ganze zwei Stunden verlieren und ich habe ehrlich gesagt keine Lust noch einmal extra auf dieser blöden unbefestigten Straße zu fahren.
Die beiden schlagen mir vor dass ich doch einfach einen Zettel schreiben und in die Windschutzscheibe legen soll und für den Fall dass er ein Ranger kommen sollte und sie in der Nähe sind erklären Sie noch einmal dass es von mir keine Absicht war und ich die 50 Schleifen gern bezahle, weil ich ein gaaaaanz Lieber bin.

Also kann ich jetzt entlich starten um den höchsten Berg im Hartz, der mit 1254m doch etwas größer ist als unser Brocken zu erklimmen.
Auch wenn ich mir gerade wegen des Wetters nicht sicher bin ob ich es wirklich schaffe bis ganz nach oben zu kommen.
Schon nach dem ersten 100 Metern, muss ich den ersten Stop einlegen weil man den Hartz natürlich nur mit sauberen Schuhen betreten darf.
Warscheinlich hat einer der Ranger gerade erst durchgewischt und möchte nicht, dass wieder alles dreckig gelatscht wird. 😉

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Blitz blank geputzten Wanderschuhen geht es jetzt aber endlich los über ein Holzbohlenweg gehe ich immer weiter Richtung Hartz Peak.
Wobei ich teilweise ziemlich gegen den starken Wind ankämpfen muss, es ist immer noch nass kalt windig ich sehe schon die ersten Schneefelder und obendrein ähnelt der Weg stellenweise eher einen kleinen Bach.
Jetzt habe ich also auch noch nasse Füße.
Aber egal ich habe ja immer noch das große Ziel vor Augen und bin ein wenig optimistisch ist doch noch zu schaffen.
Ich bin schon fast zwei Stunden unterwegs habe den einen oder anderen kleinen Teich besucht nebenbei sogar noch einen Geocache gefunden aber das Wetter wird einfach nicht besser im Gegenteil es wird immer windiger und auch nasser und nebliger.

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Hartz Teufel
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Mal ehrlich, der Hartz ist zimlich sexy

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Ich begegne auch zwei Frauen die mir entgegen kommen und mir erzählen dass sie eigentlich dasselbe Ziel wie ich hatten es aber wegen des Schnees nicht möglich ist weiter bis ganz nach oben zu gehen.
Mal ehrlich ich bin einmal schon über die Alpen gelaufen da wird doch so ein bisschen Schnee im Hartz kein Problem für mich sein………… oder?

Eine halbe Stunde später steht fest, es ist ein Problem.
Ich komme wirklich nicht weiter und entscheide schweren Herzens wieder zurück zum Parkplatz zu laufen.
Immerhin war ich ja fast ganz oben. Hahahaha.

Beim Parkplatz treffe ich dann wieder das nette australische Paar, die es sich hier in der Hütte bequem gemacht haben.
Nach einem kurzen Plausch mit den beiden weiß ich jetzt auch warum sie sich gerade heute bis hierher verirrt haben. Im Radio oder Fernsehen wurde für heute nämlich Schnee angesagt und die beiden wollten unbedingt im Schnee im Hartz sein.
Drücke den beiden auf jeden Fall die Daumen dass es klappt.
Ich für meinen Teil habe für heute genug und mache mich wieder auf den Rückweg außerdem muss ich noch einen Abstecher in die Stadt machen (die nicht geradeum die Ecke liegt) um mich für die nächste Nacht in meiner einsamen Waldhütte mit Getränken und Essen einzudecken.


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