Wie ich mal der nördlichste Mensch auf dem Europäischen Festland war ( Nothing but Stones ) Part4

Jetzt wird es auch langsam wieder Zeit den Rückweg anzutreten.
Nach dem Abstieg ins Tal haben wir 2 Möglichkeiten, entweder wir nehmen den Weg den wir gekommen sind und klettern wieder rauf zum Plateau oder wir gehen durch das Tal richtig Meer und spazieren gemütlich am Wasser lang.

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Weil wir schon nach dem Abstieg gesagt haben, das wir den Berg nicht mehr rauf klettern, entscheiden wir uns für die zweite Variante.
Schnell wird klar, dass der erhoffte Strandspaziergang doch nicht so einfach ist wie erwartet.

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Abstieg zum Meer
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Da hinten geht es zum Zelt

Nach einem steilen Abstieg über ein großes Steinfeld(was auch sonnst) erreichten wir den sehr sehr grobkörnigen „Strand“.
Nach dem ersten Kilometer hab ich das Gefühl das es sich hier über die Steine noch etwas schwieriger laufen lässt als oben über den Berg.

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Hier wurde ne menge Zeug angespült
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Pause

Nach 7 Stunden und nur etwa 15,5 Kilometer erreichen wir ziemlich abgekämpft unser Lager.
Schnell ist klar, daß wir heute nicht mehr wie geplant weiter gehen sondern hier bleiben.

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Der Strick war wie immer Erster

Nach dem wir uns gestärkt hatten und es uns gerade am Lagerplatz bequem gemacht haben wurde es dank Obstler noch ein geselliger Abschluss.
Irgendwann wann machte Martin( an diesem Abend nicht zum ersten mal) den wenn man einen Tagesmarsch vom nächsten Haus entfernt ist immer wieder tollen „Da kommt wer“ Spruch.
Dieses mal sollte es aber kein Witz sein.
Am anderen Ufer des Flusses standen wirklich 2 Leute.

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Kerstin76 und Neo777

Cherry und ich sind sofort losgegangen die beiden zu begrüßen und nach dem ein paar englische Sätze mit dem Ankömmlingen gewechselt waren war die Freude groß als diese sagten wir können auch deutsch miteinander reden.
Meine Verblüffung war dann perfekt, als die beiden mir offenbarten, das wir uns sogar schon mal in Bad Tölz getroffen haben.
Klar, in Tölz war ich mal nach dem der Kai allen Cachern die mal von München nach Venedig gewandert sind ein Angebot gemacht hat, das sie nicht abschlagen konnten.
Es ist schon komisch, hier in der vermeintlichen totalen Einsamkeit in einem Land das einem so atemberaubend und groß vorkommt treffe ich die Münchner Cacher Kerstin76 und Neo777 wieder und stelle fest, wie klein die Welt doch manchmal ist.
Die beiden machen kurz bei uns eine Rast und ich bin echt beeindruckt wie gut sie auf einander eingespielt und wie fit beide noch sind.
So verwundert es auch nicht, als sie nach etwa einer Stunde verkünden noch ein paar Kilometer weiter zu gehen.

Lange bleiben wir nicht mehr wach, schließlich wird es am nächsten Tag wieder Zeit mit vollem Gepäck nach Mehamn zu wandern.

Der Rückweg ist recht unspektakulär nach etwa 8 Kilometern sehen wir Kerstin und Neo die sich auch für den Aufbruch zum Endspurt fertig machen.
So gut drauf wie die Zwei sind wundert es nicht, das sie uns nach einer halben Stunde überholen.

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Zelt am See

Etwas später sehen wir an einem See ein weißes Zelt und davor steht ein älterer Herr mit Pfeife im Mund.
Nach einem kurzen Plausch stellte sich heraus, daß er aus Dänemark stammt und ob wohl er schon oft und viel in Norwegen gewandert ist er sich hier eingestehen musste, das er das nicht mehr schafft und seine Tour abbricht.
Irgendwie tut er uns allen Leid aber wir denken auch das es die richtige Entscheidung ist aufzuhören.

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Wenn Steine doch gültiges Zahlungsmittel wären.

Auf den letzten Kilometern werden die Schmerzen und Zipperlein, die wir haben auch immer mehr.
Zum Glück tut mein linker Oberschenkel und die Blase am linken Fuß extem weh.
Warum das gut ist?!
Da die rechte Seite in Ordnung ist hab ich nur bei jedem zweiten Schritt schmerzen.;)

Glücklich und ziemlich fertig erreichen wir nach 6,5 Stunden Mehamn.

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Zielfoto

Jetzt ist oberste Priorität ein Bett und ne Dusche finden.


2 Gedanken zu “Wie ich mal der nördlichste Mensch auf dem Europäischen Festland war ( Nothing but Stones ) Part4

  1. Wie ich mal WIRKLICH erstaunt war, WEN Jobsti DORT getroffen hat.

    Mensch, an Kerstin und Neo mußte ich erst gestern denken, als ich Ihre Beschreibung des Wegs („abenteuerlich“) vom Hochfeiler zur Gliederscharte an den nach 6 Jahren nächsten Wiederholer weitergab, der die Beschreibung umgehend als sehr treffend bestätigte.

    Prima, daß Ihr wieder gut zurück gekommen seid !

    FairFolger.

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  2. Und wieder gibt es in deinem Lebenslauf einen MeilenSTEIN, den du mit Stolz in dein persönliches Pflaster einarbeiten kannst. Dir und deinen beiden Kumpels klopfe ich staunend auf die Schulter. Was für eine Erfahrung, da tun einem schon die Knöchel weh, wenn man nur mitliest! Viel Freude noch auf eurer Reise und kommt gut wieder Heim.

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