Wie ich mal ein Foto von einem russischen Top Model machen musste

Es ist gerade mal 18 Uhr, im Camp ist nicht viel los und ich sitzt mit ner Tasse Kaffee  draußen und überlege was ich hier die nächsten Tage Unternehmen kann.
So allein und Planlos können das ziemlich langweilig werden.
Plötzlich kommt die Chefin über den Hof zu mir und erzählt mit Händen und Füßen, dass ich doch unbedingt auf den Berg hinter dem Haus gehen soll weil die Aussicht dort fantastisch ist.
Ich überlege ob ich den kleinen Ausflug rauf auf den Berg morgen mache entscheide mich aber dann sofort zu gehen.
Ich laufe also hinter dem Camp den staubigen Weg hoch und je weiter ich komme um so sicher bin ich das es eine gute Idee war diesen kleinen Ausflug zu machen.:)
Schon am Anfang der Anstiegs hab ich bemert, dass mir jemand von oben entgegen kommt und jetzt wo ich etwa die Hälfte geschafft habe treffen sich unsere Wege.
Ich grüße freundlich und er fängt sofort an zu erzählen.
Wie ich es in letzte Zeit schon so oft machen musste, gebe ich ihm zu verstehen, das es nicht viel Sinn macht mir etwas zu erzählen weil ich kein russisch kann.
Dann zeige ich auf die tolle Aussicht und auf meine Kamera um ihm zu verstehen zu geben das ich Bilder von dem Baikalsee und der tollen Umgebung machen möchte.
Das ich Bilder machen möchte hat er verstanden allerdings findet er anscheinend Landschaftsfotos ziemlich langweilig und damit ich wenigstens ein vernünftiges Bild mache posiert er sich sofort und gibt mir Zeichen,  dass ich knipsen kann. (Könnte natürlich auch sein, das er ein berühmtes russisches Modell ist und weil jeder Bilder von ihm haben möchte ich jetzt auch eins machen darf).

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Dann setzt er sich auf einen Stein und gibt mir zu verstehen, dass ich mich auch setzten soll.
Weil ich eh nix zu tun hab setzte ich mich also zu den Typen, der sich als Sergey vorstellt.
Er greift in seine Hosentasche holt eine Hand voll Sonnenblumen Kerne herraus, gibt mir die Hälfte ab und fängt an zu essen.
Lukas hat mir im Zug schon welche gegeben erzählt, das die Teile hier sehr beliebt sind, jetzt kann ich also weiter üben diese Dinger richtig zu essen( das is gar nicht so leicht).
Neben bei ist Sergey nur am erzahlen.
Natürlich verstehe  ich kein Wort von dem was er sagt aber das scheint ihn nicht weiter zu stören.
Anhand der Gesten die er macht würde ich sagen, das seine Geschichte davon handelt, das er ärger mit seiner Frau hat weil er ein wenig zu oft trinkt und das in Russland viele schöne Frauen sind.
Ich gebe ihm in allem recht und übe mich dabei weiter im Sonnenblumen Kern knacken.
Nach einer Weile gebe ich ihm zu verstehen, dass ich gerne weiter gehen möchte was für Sergey vollkommen in Ordnung ist.
Ich verabschiede mich und gehe langsam immer weiter Richtung Gipfel.
Ich hab ja die Hoffnung, daß ich von ganz oben auch auf der anderen Seite das Wasser sehen kann und ich werde wirklich nicht enttäuscht. :mrgreen:
Die Aussicht ist großartig.

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Etwa 2 Stunden verbringe ich hier oben, ich Wechsel immer mal den Gipfel in der Hoffnung noch etwas mehr zu sehen und ja es lohnt sich.
Irgendwann mache ich das selbe wie die Sonne, ich geh nach untern.
Im Camp ist mein erster weg in die Küche um meine Kaffeesucht zu befriedigen hier treffe ich 2 Frauen die
gerade damit beschäftigt sind Abendessen zu machen.
Sofort werde ich eingeladen die Kartoffelpuffer, die sie gerade braten zu probieren.
Dranik nennen sie die Dinger und sie schmecken echt klasse.
Später wird im Camp noch ein Lagerfeuer gemacht und obwohl mich niemand versteht ist es ein schöner Ausklang für meinen ersten Tag am Baikalsee.
Der Camp Chef heißt übrigens Roma und ein ziemlich netter Typ.
Gegen 23 Uhr geh ich in mein Zimmer und schlafe sofort ein.
Mitten in der Nacht wache ich auf und friere wie ein Schneider.
In Halbschlaf suche ich mir warme Klamotten und mummel mich ein.
Es wäre ja ein Unding, wenn ich in Sibirien nicht wenigstens ein mal gefroren hätte.


3 Gedanken zu “Wie ich mal ein Foto von einem russischen Top Model machen musste

  1. Hi Jobsti,
    Deine Berichte sind echt klasse. Ich bin ja früher auch viel gereist, aber da musste man noch Briefe schreiben und Postämter zum Telefonieren suchen.
    Ich wünsche dir noch eine ganz tolle Zeit!
    Viele Grüße aus Aachen!
    Bettina

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  2. Oh, diese Fotos!!! Model Sergey hat aber ziemlich gute Laune, dafür dass er Ärger Daheim hat 😉 Und was war mit dem Telefongespräch? Dein Name, du weißt, vom letzten Mal… das ist der Folter zuviel! Gute Reise weiterhin!!!!

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