Heute heißt es Abschied nehmen.
Sehr früh klingelt der Wecker, meinen Rucksack habe ich schon gestern Abend gepackt.
Ich muß mich nur noch duschen, die Zähne putzen und dann heißt es Abschied nehmen.
Lange waren wir zusammen unterwegs, wir haben viel gemeinsam gesehen.
Aber jetzt finde ich sie einfach zu hässlich um mich weiter mit ihnen sehen zu lassen und weil sie außerdem kaputt sind habe ich mich entschlossen meine Schuhe hier zurück zu lassen.
Macht es gut meine treuen Gefährten!
Ich werde euch später durch neue und bessere ersetzen aber gut, vielleicht findet sich ja hier in Laos jemand, der mit euch noch was anfangen kann…
Ein anderer großer Abschied steht mir hier auch noch bevor.
Wärend ich um halb 7 vom Taxi abgeholt werden kann Bonny aber immerhin noch ein wenig weiter schlafen.
Wie ungerecht.
Nach 2 Wochen trennen sich hier also unsere Wege.
Ein bißchen traurig bin ich ja schon aber ich habe eben heute noch einen Termin auf den ich mich schon seit Wochen freue und meine Reiseleiterin muss eben auch wieder zurück nach Hause.
Auch wenn mein Taxi wie nicht anders zu erwarten zu spät ist, liege ich noch gut in der Zeit um meinen Flug, den ich vor ein paar Wochen gebucht habe zu erwischen.
Auch wenn ich bis jetzt voller Stolz von mir behaupten konnte die letzten fast 7 Monate nur auf dem Landweg gereist zu sein war schon immer klar, daß ich irgendwann auch mal fliegen muß.
Kurz vor 8 Uhr erreiche ich den Flughafen.
Um 9.45 Uhr geht mein Flieger.
Der Flughafen von Vientiane ist sehr übersichtlich und weil in der nächsten Zeit anscheinen eh nur ein Flieger startet muss ich mich nur in die Schlange am einzigen geöffneten Check in Schalter stellen.
So weit, so gut.
Als ich an der Reihe bin meinen Rucksack abzugeben bekomme ich doch einen kleinen Schreck.
Ich hab ernsthaft fast 17 Kilo Gepäck.
Klar habe ich viel von dem Zeug, das ich normalerweise in meinem Daypack habe wegen möglichen Problemen bei der Sicherheitskontrolle in den großen Rucksack gesteckt aber mit so viel hab ich wirklich nicht gerecht.
Ist ja auch jetzt erstmal schnuppe, das wichtigste ist, daß ich kein Übergepäck zahlen muss und das ich ohne Probleme in den Flieger komme.
Pünktlich um 9.45 Uhr hebt mein Flieger ab und das Beste ist, daß ich auch drin sitze.
Malaysia heißt mein nächstes Ziel.
Wiedermal darf ich die Uhr eine Stunde vorstellen und weil wir anscheinend Rückenwind haben, landet der AirAsia Flieger nicht wie geplant um 13.40 Uhr in Kuala Lumpur sondern schon um 13.20 Uhr.
Im Flugzeug hatte ich trotz fehlendem Bordprogramm eine klasse Show, weil sich 2 Reihen vor mir fast zwei Kerle geprügelt hätten.
Und das übrigens aus Guten Grund.
Hat doch der eine Typ tatsächlich als er sich bewegt hat an der Lehne des Vordermannes geruckelt!😨
Einsperren sollte man so Leute, die im Flieger nicht mal 3 Stunden still sitzen können! 😂
Aber egal, die Zeit die ich beim Flug gutgemacht habe verbrauche ich dafür gleich wieder am Gepäckband.
Jetzt habe ich Zeit, weil ich auf ein Flugzeug aus Istanbul warte, das hier um 17.25 Uhr landen soll.
Außerdem muß ich erstmal eine Kleinigkeit essen und weil ich die letzten Tage viel zu oft Reis und Nudeln hatte und ich endlich mal wieder etwas vertrautes essen möchte ist das erste Restaurant, das ich in Malaysia besuche ein Burger King.
Asche auf mein Haupt aber ich kann einfach nicht anders.
Nach dem ich so königlich gespeist habe muss ich aber immer noch mehr als 3 Stunden rum kriegen.
Also laufen ich ein wenig herrum und besorge mir schon mal eine Sim Karte für Malaysia.
Eine Sache passt aber nicht ganz, beim Blick auf die Anzeige der ankommenden Flüge kann ich nirgends den Flug mit der Nr. TK0060 aus Istanbul finden.
Ich frage einfach mal am Info Schalter nach und der gute Mann hier hat auch die passende Erklärung für mich.
Ich bin gerade am International Airport Kuala Lumpur 2, hier landen nur kurzstrecken Flüge.
Alle anderen landen am etwa 2 Kilometer entfernten International Airport Kuala Lumpur 1.
Zum Glück ist es recht einfach mit der Bahn zum anderen Teil des Flughafens zu kommen und ich habe immer noch über 2 Stunden Zeit.
Wärend ich also durch den richtigen Flughafen schländer und warte, fällt mir eine Sache sehr gravierend auf….Malaysia ist nicht wie die anderen asiatischen Länder die ich bis jetzt besucht hab.
Das ist schon am Flughafen ganz klar zu sehen.
Wärend in den meisten Länder die ich auf dieser Tour besucht habe ganz klar der Buddhismus die Hauptreligion ist, sind in Malaysia laut Reiseführer nur 19,8% der Bevölkerung Buddhisten dafür sind 61,3% Moslems.
Das merkt man auch schon hier am Flughafen.
Viele Frauen mit Kopftüchern und was für mich noch ganz ungewohnt ist auch in Burkas laufen hier in der Empfangshalle herrum.
Noch etwas fällt mir in der Halle auf, gleich 2 Kamera Teams haben sich an dem Ausgang den alle frisch Angereisten benutzen müssen positioniert.
Die warten doch nicht etwa auch wie ich auf die Beiden, die mit Flug Nummer TK0060 aus Istanbul einfließen?!
Verwundern würde es mich nicht.
Hat mir mein Bruder Herz doch erst vor ein paar Stunden ein Video geschickt in dem ein sympathisches Paar, das gerade in den Flieger nach Istanbul steigen möchte ein Interview gibt.
Meine Eltern erzählen dem MDR, das sie keine Angst davor haben nach Istanbul zu fliegen, weil sie sich einfach auf den Urlaub freuen und genau diesen Urlaub wollen sie zusammen mit ihrem Sohn durch Malaysia reisen.
Jetzt ist die Katze also aus dem Sack, die nächsten 2 Wochen reise ich unter elterlicher Aufsicht. 😂
Auch wenn der Flieger schon lange gelandet ist warte ich eine Ewigkeit und habe sogar ein wenig Bammel, die Beiden verpasst zu haben, bis endlich meine Ellis on der Ausgangshalle erscheinen.
Komischer weise interessieren sich die Kamera Teams kein bisschen für die Beiden.
Muss der internationalen Durchbruch also anscheinen doch noch warten.
Nach der Begrüßung heißt es erst mal ab in die Stadt und unser Hostel, in dem ich ein Familienzimmer gebucht habe finden.
Mit der Bahn von Flughafen bis zum Hauptbahnhof ist auch erstmal kein Problem.
Danach weiter bis Chinatown, wo unser Hostel ist klappt dann auch irgendwie. 🙂
Wir sehen schon den Eingang, als mich ein Chinese an spricht.
In Chinatown sollte das ja nicht ungewöhnlich sein aber dieser hier ist genau wie nur zu Besuch hier.
Und es kommt noch besser, weil ich ihn wieder erkenne.
Ich hab ihn nämlich schon im Flugzeug gesehen.
Chinesen sind ja schon manchmal etwas hektisch aber dieser hier ist noch ein Zacken schärfer.
Wenn ich es richtig verstehe, sucht er sein Guesthouse aber weil der Typ im Prinzip kein Englisch spricht und so unglaublich verwirrt ist bin ich mir nicht ganz sicher.
Wir nehmen ihn erstmal mit in unser Guesthouse und hier macht der Typ mich völlig verrückt.
Wärend ich versuche alle Formalitäten für unser Zimmer zu klären plappert er die ganze Zeit und ich bin heil froh, als jemand kommt der chinesisch spricht und mich so von dem Quälgeist erlöst.
Der Kerl hat mich so kirre gemacht, daß ich vergesse wo der Zimmerschlüssel ist.;)
Jetzt heißt es erstmal den nahegelegenen Nachtmarkt erkunden, etwas zu Essen finden und dann gemütlich auf der Dachterrasse vom Guesthouse ein Bierchen trinken und den Tag ausklingen lassen.
Unsere Hauptziele des heutigen Tages sind die zwei größten Sehenswürdigkeiten von Kuala Lumpur.
Wobei man „großen Sehenswürdigkeiten“ ruhig wörtlich nehmen kann.
Wir laufen ein wenig durch die Stadt und erreichen irgendwann den Menara Kuala Lumpur Tower welcher mit 421 Metern Höhe immer hin der 7. Größte Fernsehturm der Welt ist.
Das günstigste Ticket um mal auf den Turm zu fahren kostet 52 Ringgit (ca 13 Euro) und weil wir uns die 360 Grad Aussicht auf die Stadt nicht entgehen lassen wollen fahren wir rauf.
Dann geht es weiter zu den Petronas Towers die beeindruckenden Türme sind mit 452 m Höhe das 7. größte Gebäude der Welt und zudem die höchsten Zwillingstürme der Welt.
Schon ziemlich irre das Teil!
Auch hier versuchen wir Tickets zu bekommen um uns die Stadt mal aus der Vogelperspektive zu betrachten.
Im Internet hab ich gelesen, das die Besucherzahl stark reglementiert ist und die Tickets in der Regel schnell ausverkauft sind.
Es ist zwar auch möglich die Karten online zu buchen aber wir versuchen es erstmal auf die klassische Weise.
Nach 20 Minuten anstehen haben wir dann wirklich 3 Tickets zu je 85 Ringgit (ca 18 Euro) in der Tasche.
Jetzt heißt es nur noch warten und die Zeit tot schlagen, bis wir endlich an der Reihe sind.
In den unteren Etagen gibt es eine riesige Shopping Mall die wir erstmal unter die Lupe nehmen.
Wir essen eine Kleinigkeit, gönnen uns nen Kaffee und dann gehen wir in den Park vor den Towers um ein paar Bilder zu machen.
Ich nutze die Gelegenheit auch noch einen Cache zu suchen.
Auf unseren Tickets steht 17.45 Uhr und 20 Minuten bevor es so weit ist, gehen wir langsam richtig Eingang.
Nach dem wir unsere Rucksäcke abgegeben haben gibt es eine kurze Einweisung und dann darf das kleine Grüppchen in dem wir sind auch schon in den Aufzug.
Bevor es ganz nach oben geht machen wir einen Stop in der 41. Etage.
Von hier kann man auf die Skybridge die in 173 Metern Höhe die beiden Türme miteinander verbindet.
10 Minuten haben wir Zeit hier oben rumlaufen, die Aussicht zu genießen und ein paar Bilder zu machen.
Dann geht es wieder in den Aufzug.
Ziel der nächsten Fahrt ist der 86. Stock.
Oben angekommen hat man 20 Minuten um alles genau unter die Lupe zu nehmen.
Ich ärger mich ein wenig über das Wetter, weil es regnet und so die Fenster voller Wassertropfen sind, was es sehr schwierig macht ein gutes Foto zu knipsen.
Das ein oder andere recht ordentliche Bild gelingt mir aber trotzdem.
Nach diesem Erlebnis wird es dann auch Zeit wieder zurück zu gehen.
Abendessen gibt es wieder in einem Straßenrestaurant in China Town wo ich Zeuge werde, wie meine Mutti ihr erstes Büchsenbier trinkt.
Dann geht es zurück zum Guesthouse und wärend 2 Australier auf der Dachterrasse ein kleines Konzert geben.
Trinken wir noch etwas.
Übrigens bin ich heute der Erste, der ins Bett geht.
Wärend Mutti und Vati noch oben bleiben gehe ich ins Zimmer und schlafe praktisch sofort ein.
Wie ich mal vor dem geistigen Auge Schrödingers Katze aus dem Déjà-vu-Sack schlüpfen sah:
Ich erinnere mich gerade auch an eine längere Reise mit einem kurzen Familienzimmer-Intermezzo mit den Eltern.
Ansonsten wird mir bei dem Ausblick von der Skybridge nach unten schon vom Bild ganz übel und schwindelig. Höhe ist einfach nix für mich. – Und trotzdem läßt die Katze das Mausen nicht und verbringt deshalb den Urlaub (in der Regel; steinige bis vulkanische Ausnahmen mögen selbige bestätigen) doch eher selten am (flachen) Strand.
Wir spielen halt doch alle einfach mit dem Leben … und sind am Ende garantiert tot 😉
Liebe Grüße in den Osten,
DerPate.
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Haben einige Blogeinträge Rückstand. Daher können wir erst jetzt deinen Eltern liebe Grüße ausrichten und wünschen ihnen einen tollen gemeinsamen Urlaub mit dir.
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Foto 774 ist der Hammer! Der Rest auch.
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