Wie ich mal auf den Uluru klettern wollte

Die Nacht ist recht kalt hier draußen im Outback.
Dafür ist der Biwaksack super bequem und ich kuschel mich tief in meinen Schlafsack, um der Kälte zu entgehen.
Ich schlafe wirklich gut, womit ich im Vorfeld gar nicht gerechnet habe, bis ich Musik höre.
Es ist noch lange nicht hell aber Matt ist schon damit beschäftigt das Frühstück vorzubereiten und uns durch leichte Beschallung langsam zu wecken.
Ich weiß, daß wir jetzt aufstehen müssen aber wie so oft bin ich einfach noch zu träge.
Außerdem ist es gerade so schön warm in meinem Swag und ich möchte einfach noch nicht raus in die Kälte.
So kommt es, das ich beobachte wie einer nach dem anderen langsam aus dem Schlafsack klettert, wärend ich noch keine Anstalten mache zu „schlüpfen“.;)
Ok, was muss, das muss, ich steh ja schon auf…..

Ich weiß nich ob ich jemals in meinem Leben den Mond hab unter gehen sehen.
Es ist kurz nach 6 Uhr morgens, ich sitze im warmen Bus, beobachte das warscheinlich für mich neue Schauspiel und bedauere ein wenig, das ich diesen Moment nicht mit Bonny teilen kann.
Ich versuche ein Foto zu machen aber bei Dunkelheit wärend der Fahrt ein vernünftiges Bild zu machen ist nahezu unmöglich.
Also lasse ich es sein und genißen es einfach nur mit unserem Erdtrabanten auf einer Höhe zu sein und ihm praktisch ohne den Kopf zu heben ins „Gesicht“ zu schauen.

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Gegen 10 Uhr erreichen wir den Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark und dürfen erst mal 25$ für die Eintrittskarte bezahlen.
Wobei die Karte immerhin 3 Tage gültig ist.;)

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Als erstes wollen wir die „viele Köpfe“ besuchen.
Was ich damit meine hab ich hier mal schnell für euch gegoogelt und aus Wikipedia hier rein gebastelt.

Die Kata Tjuṯa (die Olgas) sind eine Gruppe von 36 Bergen in Zentralaustralien etwa 51 Kilometer entfernt von dem Ort Yulara. Gemeinsam mit dem 30 Kilometer entferntenUluṟu (Ayers Rock) werden sie vom Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark umschlossen. Der mit1069 m Metern höchste Fels, der Mount Olga, ragt 564 Meter aus der Umgebung heraus.
Die Kata Tjuṯa wurden von ihrem europäischen Entdecker Ernest Giles am 21. Oktober 1872 nach der Königin Olga von Württemberg Die Olgas benannt. Giles, auf dem Weg zum Lake Amadeus, fühlte sich seinen Förderern, dem spanischen König Amadeus und Olga von Württemberg, verpflichtet.

Der Name Mount Olga wurde am 15. Dezember 1993 offiziell zu Mount Olga/Kata Tjuta geändert, und am 6. November 2002 wurde er von der lokalen Tourism Associationin Alice Springs als Kata Tjuta/Mount Olga festgelegt.

Die Kata Tjuṯa waren als Kartuta und als Cutta Toota in frühen australischen Karten vermerkt. Kata Tjuṯa stammt aus der Sprache der Aborigines vom Stamm der Anangu: Katasteht für Kopf und Tjuta für viele; demzufolge bedeutet der Name viele Köpfe, was den Berg gut beschreibt.

Schon aus der Ferne sind die Felsen recht beeindruckend und ich kann es fast ein wenig verstehen, das viele Leute behaupten Kata Tjuta hat sie mehr beeindruckt als der Uluru.
Da fällt mir ein, das ich ja ganz vergessen hab zu erklären, wer oder was der Uluru ist.
Im letzten Beitrag hatte ich nämlich irgendwie den richtigen Punkt verpasst zu erklären das der Ayers Rock mittlerweile wieder seinen ursprünglichen Aborigine Namen Uluru“ bekommen hat.

Aber um diesen Felsen geht es hier ja erstmal nicht, wir sind jetzt nämlich bei den Olgas angekommen.
Gemeinsam wandern wir ein kleines Stück, bis wir an einem schattigen Plätzchen halt machen und uns Matt ziemlich beeindruckend und mit Hilfe von 4 Leihenschauspielern die Entstehungsgeschichte dieser Felsen erklärt.
Ich erkläre es jetzt nicht, ihr könnt ja Onkel Google fragen wenn es euch interessiert. 😉

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Nach dieser genialen Erklärung dürfen wir alleine wandern.  Wobei der Treffpunkt an einem Aussichtspunkt ist an dem Matt verspricht mit Keksen auf uns zu warten.

Nach 2 Stunden erreichen wir dann auch alle diesen Punkt, bekommen unsere Kekse und können die Fotos, welche wir auf dem Weg gemacht haben auswerten, bevor es gemeinsam wieder zurück zum Bus geht.

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Jetzt sollten wir eigentlich endlich den Uluru besuchen aber erst gibt es was zu essen. 🙂

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Frisch gestärkt konnten wir jetzt endlich den Uluru besuchen aber erst fahren wir ins Uluru Besucher Center um ein wenig mehr über die Kultur der Aborigines und den Roten Felsen zu lernen.

Ich bin froh endlich ein wenig über die Aborigines zu lernen, waren meine bisherigen Begegnungen mit Vertretern dieses Menschenschlags doch ehr merkwürdig und gruselig.

So trifft man in Darwin und on Alice doch recht oft auf Aborigines. Allerdings fallen diese meist durch zu hohen Alkoholkonsum und lautes Verhalten auf.
Ich bin in Darwin einmal Nachts zurück ins Hostel gelaufen und wollte noch schnell auf nem Parkplatz nach einem Cache suchen.
Genau von diesem dunklen Parkplatz kam plötzlich eine Gruppe Aborigines auf mich zu und die Situation hat mich irgendwie an Szenen aus „The walking dead“ errinnert.
Später im Hostel hab ich Stefan von meiner Begegnung erzählt und ohne das ich auch nur „The walking dead“ erwähnt habe meint Stefan mitten drin….“Die sind wir Zombies, ne?!“

Also endlich höre ich mal interessante und spannende Geschichten der Aborigines.
Schade, daß diese tolle Kultur dank Kolonialzeit und Alkohol praktisch zugrunde gerichtet wurde.
Um so besser, das man jetzt versucht alles wieder zu richten.
So gehört das Land z.B. wieder den Ureinwohnern.

Jetzt geht es aber wirklich endlich zum Uluru. 🙂
Wir erreichen den Parkplatz am großen roten Felsen und ich bin doch etwas überrascht von dem was ich sehe…..
….ich dachte immer es ist verboten auf den Uluru zu klettern aber hier wurde sogar ein ein Geländer mit Ketten angebracht, an der man wunderbar nach oben klettern kann.
Es sind auch einige Leute zu sehen, die auf dem Weg zum Gipfel des 863 Meter hohen Felsen sind.

Jede Faser in mir wünscht sich endlich zu starten und den Roten Riesen zu erklimmen.
Dann führt uns Matt zu einem Schild am Fuße des Felsens……

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Auch wenn sich das Schild fast von selbst erklärt, bekommen wir zusätzliche Informationen von Matt.

Es ist wahr, das es nicht verboten ist auf den Uluru zu klettern aber dieser Berg ist für die Ureinwohner heilig und sie würden nie auf diesen heiligen Felsen klettern.
Die Erklärung auf dem Schild meint, das es die Aborigines die hier leben traurig macht, wenn einem „Gast“ auf ihrem Land etwas zustößt.
Matt formuliert das alles noch ein wenig heftiger.

Zum einen haben die Aborigines einen Namen für die Leute, die auf den Berg klettern.
Ich hab den Namen leider vergessen aber ins deutsche übersetzt bedeutet der Name Ameisen.
Matt meint, das Tourguides auch nen Namen für diese Leute haben, sie nenne die Kletterer „Dickheads“, ein Wort, das ich hier mal nicht übersetzen möchte. 😉
Nicht nur das es sehr respektlos ist auf einen der heiligsten Berge der Aborigines zu klettern, es ist auch dumm, weil es recht gefährlich sein kann.
Außerdem gibt es auf dem Felsen keine Toiletten und jeder der mal eben muß, pinkelt auf das Heiligtum.
Matt redet sich richtig in Rage und für alle aus der Gruppe ist klar, wir schauen uns den Felsen nur von unten an.
Er hat ja auch recht und jeder vernünftige Mensch sollte das verstehen und nicht auf den Felsen klettern.
Wobei ich zu geben muss, daß es mir nicht leicht fällt vernünftig zu sein, weil die Verlockung doch recht groß ist.

Dafür ist es aber auch hier am Fuß des Berges ziemlich spannend, weil es viele Felszeichnungen und dazu passende Geschichten und Erklärungen von unserem super Guide gibt.
So verfliegt die Zeit wie im Flug.

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Dann wird es Zeit sich auf den Sonnenuntergang einzustimmen.
Wir fahren auf einen Parkplatz von dem aus man einen tollen Blick auf den Uluru hat.
Nach und nach kommen auch andere Busse von anderen Touren.
Wobei wir uns schon etwas von den anderen unterscheiden.
Wärend wir mit Bierflaschen in der Hand da stehen und unser Guide essen kocht, haben alle anderen bei ihrer Tour ein Glas Sekt mit in der Pauschale.
Wir stellen also fest, daß unsere Gruppe die Assi-Truppe am Parkplatz ist.;)
Man könnte auch sagen, es sieht aus als hätten wir Spaß und alle anderen sind dekadente Snobs. 😂

Bevor die Sonne untergeht, geht noch ein alter Bekannter auf.
Auch wenn ich mir heute morgen nicht sicher war ob obich je den Mond habe untergehen sehen.
Kann ich jetzt mit Sicherheit sagen, das uch noch nie am selben Tag den Mond unter- und wieder auf gehen sehen hab.

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Dann geht die Sonne endlich unter und wir bekommen unser Abendessen. 😁


Ein Gedanke zu “Wie ich mal auf den Uluru klettern wollte

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